Schwerte. Ein Verkehrsexperiment: stellen Sie sich die Schwerter Innenstadt einmal ohne Autos, also Individualverkehr mit Motor, vor. Geht das? Ein Experiment wert? Oder überhaupt nicht vorstellbar?
Mit diesem Vorschlag hat sich der Ausschuss für Bürgeranregungen und Bürgerbeschwerden (ABB) beschäftigt. Zuvor gab es einen Vorschlag von Marco de Matteis der Ideenplattform des MitMachPortals. Dieser Vorschlag des „zeitlich begrenzten Feldversuchs“ hatte auf der Plattform immerhin 123 Likes gefunden – jedoch auch 15 Dislikes.
De Matteis schildert: „Die Erfahrungen des Experiments könnten einfließen in eine Diskussion über die Frage, wie eine Mobilitätswende in Schwerte angeschoben werden kann. In dem Feldversuch sollen weite Teile der Schwerter Innenstadt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Lediglich Anlieger, ÖPNV und Rettungskräfte sollen hiervon ausgenommen werden. Fußgänger haben Vorrang. Radfahrer können über Pop-up-Radwege die Innenstadt gefahrlos befahren.“
Keine fachliche Diskussion im ABB
Einen große fachliche Diskussion zu dem Antrag fand im ABB nicht statt. Die politischen Vertreter waren sich überwiegend einig: der Antrag solle im zuständigen Fachausschuss besprochen werden. Eine Einschätzung der Verwaltung zu der Thematik lag ohnehin nicht vor: „Ich möchte darauf verweisen, dass es ein Unding von der Verwaltung ist, dass wir hier wieder ein leeres Papier bekommen. Da hätte man sich schon mal Arbeit machen können und verschiedene Fragestellungen analysieren können. Das ist das vierte oder fünfte Mal das ich das hier anmerke“, erklärte Maximilian Ziel von den Grünen.
Eckehard Weist von der WfS hätte vor der Beratung im Fachausschuss eine Bürgerbefragung beauftragen wollen. Mit diesem Vorschlag stieß er jedoch auf keine Zustimmung. Nun wird der Fachausschuss über den möglichen Feldversuch beraten. Ob es diesen jedoch tatsächlich geben wird, steht aktuell noch in den Sternen.