Schwerte. In Schwerte kommt ein großes Naturschutzprojekt jetzt weiter voran: der „Klimagarten“ in Wandhofen. Der Bund unterstützt diesen mit drei Millionen Euro. Doch während der Ratssitzung am Mittwochnachmittag gab es nicht nur Stimmen, die dafür waren. Vor allem wegen der Folgekosten.
Zwar hat der Rat einer außerplanmäßigen Auszahlung für das Projekt mehrheitlich zugestimmt, doch gab es vorab eine lange und intensive Diskussion. Diese Anlage soll dann Teil der internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 werden. Bereits im Juni wurde aus Berlin zugesichert, dass der Bund den neuen Klimagarten mit drei Millionen Euro unterstützt.
Im Klimagarten soll es hauptsächlich um die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung gehen. Eine erste Skizze zeigt, was es alles im Klimagarten geben könnte: einen kleinen Wald, Themengärten, Klimabäume, Kräuterbeete, einen Pavillon und Gewächshäuser. Möglicherweise auch einen 18 Meter hohen Aussichtsturm, der einen Ausblick ins Ruhrtal ermöglichen würde.
Gegenstimmen wegen Folgekosten für Gartenpflege
Entstehen soll das Projekt oberhalb der Ruhr in Wandhofen. Die genaue Umsetzung ist politisch noch nicht klar. Im Rat der Stadt Schwerte wurde heftig darüber diskutiert, insbesondere über die Finanzierung und die damit verbundenen Folgekosten für die Pflege des geplanten Gartens. Denn neben den drei Millionen Euro vom Bund müsste die Stadt etwa 333.000 Euro selbst zahlen. Außerdem kämen 30.000 Euro Pflegekosten im Jahr dazu, schätzt Stadtplaner Christian Vöcks.
Diese Folgekosten stießen nicht bei allen Ratsmitgliedern auf Begeisterung. „Wir haben nicht das Geld dafür, um es aus dem Fenster schmeißen zu können“, so Egon Schrezenmaier von der CDU. Fraktionskollegin Regina Zurnieden stimmt zu und ergänzte, dass die Berechnungen für die Folgekosten so nicht stimmen können.
Bedenken hatte auch die FDP. „Wir sind ebenfalls der Meinung, dass die Folgekosten nicht ausreichend berücksichtigt wurden“, so Phillip Köhler. Christian Vöcks machte klar, dass die Zahl unter Vorbehalt bleibe, da man schauen müsse, wer den Garten am Ende betreibt und was letztendlich umgesetzt würde.
Aufwertung für Schwerte
Die SPD machte deutlich, dass der Klimagarten wichtig für die Menschen und die Stadt sei. „Ich verstehe diese ganze Diskussion überhaupt nicht. Seit Jahren wird gesagt, dass sich im Bereich Klimaschutz- und Anpassung was ändern muss, und dass auch die Menschen mehr Verständnis und mehr Zugang zu diesem Thema bekommen müssen. Dieser Klimagarten ist wunderbar dafür und eine schöne Möglichkeit, Schwerte noch mehr aufzuwerten. Außerdem haben wir schon 2019 den Beschluss gefasst, uns für das Projekt zu bewerben. Wir dürfen jetzt nicht wegen Kleinigkeiten das Ziel aus den Augen verlieren“, so Ratsfrau Claudia Belemann-Hülsmeyer. Dies sah auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos so und erklärte, dass man sich für konkrete Pläne mit der Argon, der Klimaallianz und Schwerte pflanzt zusammengesetzt habe. Man könne sich zudem vorstellen, mit botanischen Gärten und Universitäten zusammenzuarbeiten.
Mit 27 Ja-Stimmen kann das Projekt Klimagarten weiter geplant werden.