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Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich besuchte Klara-Röhrscheidt-Haus

Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich besuchte Klara-Röhrscheidt-Haus

Im Saal des Klara-Röhrscheidt-Hauses fand der Austausch zur Situation in der Pflege in der Corona-Pandemie statt. Foto: Laura Szymura

Schwerte. Arbeitsbedingungen, Fachkräftebedarf und Digitalisierung in der Pflege und den Heimen waren unter anderem Themen, die am Dienstagnachmittag im Klara-Röhrscheidt-Haus besprochen wurden. Auf Einladung des heimischen Vorsitzenden SPD-Unterbezirk Unna Oliver Kaczmarek, war der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich zu Gast.

Um sich ein Bild von der Situation in der Pflege in der Corona-Pandemie zu machen und zu hören, wie die Menschen im Haus und weiteren Schwerter Einrichtungen mit dieser und anderen Herausforderungen im Alltag umgehen, führte Einrichtungsleiter Stefan Weizmann zunächst durch das Haus. Anschließend ging es für einen offenen Austausch in den Festsaal.

Oliver Kaczmarek zeigte sich erfreut darüber, seinen Kollegen Rolf Mützenich in Schwerte begrüßen zu dürfen, und seinen Blick darauf zu richten, wie es in der Pflege aussieht. „Ich freue mich, heute hier sein zu können. In der nächsten Legislaturperiode wollen wir von Beginn an für verschiedene Bereiche der Gesellschaft dabei sein und die Pflege gehört natürlich dazu. Wir haben uns mehr vorgenommen, doch die Pandemie hat vieles überstrahlt. Der Applaus von den Balkonen für die Pflege wird nicht reichen, da muss in Zukunft mehr passieren. Es wird viel auf höhere Tarife und neue Fachkräfte ankommen, wie auch auf gute Kommunikation und Digitalisierung“, erklärt Rolf Mützenich.

Einrichtungsleiter Stefan Weizmann machte zum einen darauf aufmerksam, dass durch die Pandemie ein großer bürokratischer Mehraufwand entstanden sei und auch die Corona-Tests einen enormen Mehraufwand bedeutet haben, auch finanziell. Zum anderen sprach er sich für mehr Personal in der Pflege aus. Dazu gehöre, dass der Beruf, angefangen bei der Ausbildung, attraktiver gemacht werde. In der Ausbildung werde viel auf die medizinischen Aspekte geachtet, doch die Menschlichkeit und das Persönliche gegenüber den Bewohnern und Bewohnerinnen gehe dadurch ein Stück weit verloren.

Höhere Löhne und mehr Digitalisierung

Ein weiteres Problem in der Pflege seien zu häufige Überprüfungen. Kirsten Herrmann, Einrichtungsleiterin der AWO, sprach dieses Problem an. „Heime werden zu viel überprüft. Dadurch geht wertwolle Zeit für unsere eigentliche Arbeit, nämlich die Pflege und die Zuwendung der Bewohner*innen, weg. Uns muss mehr Vertrauen geschenkt werden. Außerdem müssen wir endlich vernünftige Löhne verdienen und eine Lobby bekommen“. Dem stimmte auch Stefan Weizmann zu und ergänzte, dass Heime nach Atomkraftwerken die zweit meistgeprüfte Stelle seien. Rolf Mützenich brachte Verständnis für die zusätzliche Belastung der ganzen Dokumentationen und Überprüfungen auf, ebenso für den Ruf nach höheren Löhnen in der Branche.

Eine Erleichterung der Arbeit, besonders während der Corona-Pandemie, ist die Digitalisierung. Die Bewohner*innen haben stark von den IPads, IPhones, Laptops und Beamern profitiert. Unter anderem, um den Kontakt zu den Familien aufrecht zu erhalten und sich auszutauschen. „Das ist eine absolute Bereicherung für uns alle. Die Menschen haben Spaß daran, sind größtenteils sehr offen für die Geräte und dankbar. Dadurch hatten die Bewohner*innen keine Langeweile und wurden abgelenkt, als keine Besuche möglich waren“, freut sich Kirsten Herrmann.  „Ich bin mir sicher, dass der Infrastrukturausbau in der Pandemie einen neuen Schub bekommen hat, auch in den Pflegeheimen“, so Oliver Kaczmarek.

Am Ende bedankte sich Rolf Mützenich für den offenen und ehrlichen Austausch. „Wir brauchen solche Gespräche und Rückmeldungen, dafür danke ich Ihnen. Ich nehme diese wichtigen Themen mit nach Berlin und stehe weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir werden an der Situation in der Pflege arbeiten“, so Mützenich. Auch Oliver Kaczmarek wünscht sich aus solchen Gesprächen die richtigen Schlussfolgerungen für die Zukunft.

Mit dabei waren Rolf Mützenich (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion), Oliver Kaczmarek (MdB, Vorsitzender SPD-Unterbezirk Unna),  Jens Krammenschneider-Hunscha (Stellv. Vorsitzender Kreistagsfraktion), Hans Haberschuss (Stellvertretender Bürgermeister Schwerte), Angelika Schröder (Vorsitzende der Ratsfraktion Schwerte), Sigrid Reihs (Stadtverbandsvorsitzende), Christiane Ganske (SPD OV Mitte), Marc Asbeck (Regionalleitung Diakonie Mark Ruhr), Stefan Weizmann (Klara-Röhrscheidt-Haus), Iris Dotschkal (Johannes-Mergenthaler-Haus), Welf-Alexander Wemmer (Haus Schwerte, Dr. Kneip), Kirsten Herrmann (AWO), Jörg Becker (Haus am Stadtpark), Oliver Weist (Stadtwerke Schwerte),Knut Dellmann (Elementmedia) und Detlef Lorber (Freiwilligen Zentrum Schwerte).

 

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