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Auch Kommentare müssen fundiert recherchiert sein

Auch Kommentare müssen fundiert recherchiert sein

Ein Kommentar von Lukas Pohland, Redaktionsleiter: 

Fehler passieren. Sie dürfen nicht passieren, aber sie passieren. Da ist es egal, ob ein Medium SPIEGEL, BILD, MeinSchwerte oder Ruhr Nachrichten heißt. Es gibt jedoch Fehler, die sich vermeiden lassen. Starten wir aber von vorne: 

Das Team vom Elsebad kritisierte gegenüber dem Schwerter Medium „Ruhr Nachrichten“ die fehlende Präsenz des Bürgermeisters Dimitrios Axourgos nach den Unwetterschäden letzte Woche im Freibad. Das ist nachvollziehbar und sicher ein Punkt, über den man diskutieren kann.

Journalisten, die Pressetermine und Facebook-Auftritte verfolgen, wussten jedoch auch, dass der Bürgermeister diesen Besuch am Montag nachgeholt hat. Sowas erfährt man als Journalist eben auch, indem man Pressetermine besucht und Hintergrundgespräche führt. Eigentlich eine Tugend. 

Und ja, es ist absolut richtig und legitim wenn Medien die Regierung und Politik kritisieren. Aber: diese Kritik, die man in diesem Falle in Form eines Kommentars lesen kann, muss fundiert recherchiert  und sachlich korrekt sein. Andernfalls handelt man zumindest fahrlässig. Die Fahrlässigkeit ist in diesem Fall durch den Abdruck eines Kommentars gegen die vermeintlich fehlende Präsenz des Bürgermeisters am Elsebad in der Donnerstagsausgabe der „Ruhr Nachrichten“ geschehen. 

Bei einem fahrlässigen Fehler sollte es jedoch nicht bleiben. Während der Bürgermeister den Sachverhalt noch in der Nacht richtigstellte, veröffentlicht das Medium den Kommentar mit der gleichen Kernaussage Stunden später erneut – diesmal auf den Online-Kanälen der Zeitung. Das ist dann keine Fahrlässigkeit mehr, sondern ein verantwortungsloses Handeln. Wer dann erst Stunden später auf die Kritik der eigenen Leserschaft reagiert, hat wahrhaftig kein Interesse mehr an der Existenz seines Mediums,

meint Lukas Pohland. 

Meinungen einzelner Redaktionsmitglieder müssen nicht zwangsläufig die Meinung der gesamten Redaktion abbilden. 

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