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So funktioniert Bürgerbeteiligung nicht

So funktioniert Bürgerbeteiligung nicht

Der Marktplatz. Foto: Alex Talash (Archiv)

Ein Kommentar von Lukas Pohland, Redaktionsleiter: 

Lieber Herr Bürgermeister, liebe Kommunalpolitik,

nein, so geht Bürgerbeteiligung definitiv nicht. Und nein: eigentlich ist das auch gar keine Bürgerbeteiligung. Wer die Bürger vor vollendete Tatsachen stellt, indem er ihnen einen Nobel-Marktplatz vor die Nase setzen möchte, handelt nicht bürgernah sondern arrogant. Es ist eine Farce den Bürgern dann die Wahl der Pflasterart zu überlassen – bzw. eigentlich nur ein Stimmungsbild einzuholen. Denn abschließend wird wieder die Kommunalpolitik entscheiden.

Die Beteiligung von gerade einmal knapp 100 Bürgern zeigt auch kein eindeutiges Bild der Bürgerschaft. Im Gegenteil. Es suggeriert eher, dass sich die Bewohner unserer Ruhrstadt veralbert vorkommen.

Ähnliches zeigt sich bei den Bäumen, die auf dem Marktplatz gefällt werden sollen. Weil sie gefällt werden müssen, hieß es damals aus der Verwaltung. Mittlerweile hat man komischerweise zumindest teilweise „Kompromisse“ gefunden. Seltsam.  Gut, dass es eine Initiative gibt, die weiter um jeden Baum kämpfen will.

Insgesamt scheint bei der Verwaltung und Teilen der Kommunalpolitik  jeder Mensch, der sich ehrenamtlich einsetzt, herzlichst willkommen zu sein. Wenn es dann aber um wirkliche Bürgerbeteiligung geht, möge aber bitte jeder den Mund halten und den Herrschern folgen.

Ein seltsames Verständnis von Bürgernähe findet,
Lukas Pohland

Kommentare einzelner Redaktionsmitglieder müssen nicht der Auffassung der Gesamtredaktion entsprechen.

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