Schwerte. Ein SEK-Einsatz am vergangenen Freitag in Schwerte-Westhofen sorgte für viel Aufsehen. Zuvor hatte ein Mann mit einem Messer Polizeibeamte bedroht und sich nach einem Warnschuss zurückgezogen mit der Ankündigung eines Suizides. Anschließend wurde das SEK eingeschaltet.
Von diesem SEK-Einsatz entstanden diverse Videos von Anwohnern. Das Aufnehmen und Teilen von Einsatzvideos sei ein Phänomen, das immer wieder zum Tragen kommt, erklärt Polizeisprecher Bernd Pentrop. „Ist es heute die einfache Verkehrskontrolle, so kann es morgen schon der SEK-Einsatz sein. Durch die nicht vollständige Aufnahme der Gesamtsituation sind solche Videos dazu geeignet, das Einsatzgeschehen verzerrt oder unvollständig darzustellen. So entstehen Vorurteile, Gerüchte und falsche Schlussfolgerungen“, berichtet der Sprecher.
Verhalten wird geprüft
Doch die Berichterstattung könnte für die beteiligten Ersteller und die verbreitenden Medien Konsequenzen haben: „Durch die Aufnahme und die Verbreitung im Internet können Persönlichkeitsrechte von Opfern, Zeugen und Tätern verletzt werden. Es wird zurzeit geprüft, ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Beteiligten vorliegt“, so die Kreispolizeibehörde Unna.
Es sei schlichtweg nicht vollumfänglich gestattet, solche Videos zu erstellen und zu veröffentlichen. Die meisten Anwohner konnten jedoch vom Einsatzort fern gehalten werden. Pentrop: „In dieser dynamischen Lage haben die Einsatzkräfte der Polizei versucht, Anwohner aus gefahrenabwehrenden Gründen von den Balkonen zurück in die Wohnung zu weisen – und das in den meisten Fälle mit Erfolg.“