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Integration in Schwerte: „Integration kann nie eine Einbahnstraße sein“

Integration in Schwerte: „Integration kann nie eine Einbahnstraße sein“

Die CDU war am Freitag zu Gast in der Moschee am Beckenkamp. Foto: Laura Szymura

Schwerte. Die CDU Schwerte-Mitte besuchte am Freitag die Ditib-Gemeinde in der Moschee am Beckenkamp. Es ging um die Integration in Schwerte und die Integrationsarbeit der kommunalen Politik. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Situation der Moschee in der Coronazeit der vergangenen Wochen.

Marco Kordt, Vorsitzender von der CDU Ortsunion Schwerte-Mitte erklärt dazu: „Es ist sehr wichtig, dass unterschiedliche Menschen miteinander reden. Viele leisten bereits super Integrationsarbeit. Wir möchten als politische Partei Gespräche führen, um noch enger miteinander zu arbeiten.“

Integration hängt von beiden Seiten ab

Tekin Kalayci von der Süleymaniye Moschee am Beckenkamp freut sich immer über die politische Zusammenarbeit in Schwerte, besonders wenn es um Integration geht. Ihm ist dabei wichtig, dass er sich nicht für die Dinge rechtfertigen muss, die in der Türkei passieren. „Die Politik beeinflusst uns alle. Die Einheimischen in Schwerte und die türkische Gemeinde. Die große Politik sollte jedoch im Bundestag stattfinden und nicht in Schwerte. Zwar haben wir eine Verbundenheit mit der Türkei, sie ist unsere Heimat, aber wir leben in Deutschland. Alles hier betrifft uns, wir haben in dem Sinne nichts mit der Türkei und der dortigen Politik zu tun. Uns wird in Deutschland und auch konkret in Schwerte immer die Erdoganpolitik vorgeworfen, doch sie sollte nicht immer auf uns türkische Menschen in Deutschland übertragen werden. Wir wollen uns in Schwerte nicht für Dinge rechtfertigen, die in der Türkei passieren. Einige Menschen wollen sich integrieren, einige nicht.“

Dem stimmt auch der Stadtverbandsvorsitzende Egon Schrezenmaier zu und ergänzt „Integration kann nie eine Einbahnstraße sein. Sie hängt immer von beiden Seiten ab. Wir sind in Schwerte auf einem gutem Weg, aber trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Integrationsarbeit im Rat soll präsent bleiben

 Aynur Yavuz setzt sich seit Jahren in Schwerte für die Integrationsarbeit ein und ist zudem Mitglied der Ditib-Gemeinde der Süleymaniye Moschee. „ Es ist mittlerweile nur eine Minderheit in Schwerte, die sich nicht integrieren möchte. Die  meisten sind dafür. Die Integration in Schwerte wird gelebt und wir sollten am Ball bleiben. Und der Fokus sollte auf die zuletzt gekommenen gerichtet werden. Der kommunalpolitische Fokus im künftig neuen Rat sollte, im Hinblick auf Integrationsarbeit, vor allem darauf liegen, dass die Migranten wirklich mitgenommen und unterstützt werden. Der Integrationsrat ist sehr wichtig für türkische Menschen. In der kommenden Politik der CDU sollte die Integrationsgemeinschaft immer präsent sein. Man muss mit den Menschen und den Flüchtlingen vor Ort in Kontakt bleiben.“

Schwierige Situation der Süleymaniye Moschee zu Coronazeiten

 Zur aktuellen Situation in der Süleymaniye Moschee sagt Tekin Kalayci, dass die Gemeinde bereits am 13. März 2020 aufgrund von Corona zugemacht hat. „Das war ganz schlimm für unsere Gemeinde.“ In seiner Gemeinde gibt es über 170 Kinder, die zur Koranschule gehen und dies sei nicht mehr möglich gewesen. Zudem kommen etwas über 30 Flüchtlingskinder. Sie alle mussten Zuhause bleiben und über Whatsapp unterricht werden. Bis vor zwei Wochen durfte die Gemeinde nicht geöffnet werden, jetzt nur mit Beschränkungen. Dazu gehören 2m Abstand und eine deutliche verringerte Anzahl an Menschen in der Moschee. Sind es normalerweise etwa 500, so passen zurzeit lediglich 195 Mitglieder rein. Die Moschee hat 320 aktive Mitglieder, die einen Beitrag leisten. Auch über die Ramadan Zeit musste alles abgesagt werden und alle Gemeindemitglieder zu Hause bleiben. Die Gemeinde trifft es auch finanziell schwer. Spenden und Einnahmen der Frauengruppe blieben in den letzten Wochen aus.

Die Moschee leistet viel soziale und gesellschaftliche Arbeit. Die Gemeinde veranstaltet unter anderem Ausflüge, Reisen, Spiele, diverse Veranstaltungen, besonders für Kinder. Auch Arbeit für Frauen wird geleistet.

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