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Klare Positionen gegen Antisemitismus und Rassismus

Klare Positionen gegen Antisemitismus und Rassismus

Bürgermeister Dimitrios Axourgos sprach zum Gedenken an die Pogromnacht 1938. Foto: Manuela Schwerte

Schwerte. Eine klare Position gegen Antisemitismus und Rassismus war am Samstagabend vielen Menschen in Schwerte wichtig. Sie nahmen in der Großen Marktstraße an der Gedenkfeier zum 81. Jahrestag der Pogromnacht teil. Auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos bekannte sich zu Demokratie und Freiheit.

„Ich bin sehr froh, hier und heute zu sehen, dass es auch in dieser Stadt Menschen gibt, die sich für eine Erinnerungskultur einsetzen, sich gegen Diskriminierung und Respektlosigkeit, gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit stemmen und sich für unsere Demokratie stark machen wollen“, sagte Dimitrios Axourgos. „Wir alle müssen die Erinnerung an Menschen verachtende Zeiten und an den 9. November 1938, als in Deutschland Synagogen brannten, wachhalten. Heute und in Zukunft darf es in Deutschland kein Ende des Erinnerns geben“.

Deutlich mehr Menschen als in den vergangenen Jahren hatten an der Gedenkfeier teilgenommen. Möglicherweise lag das auch an Marc Kaiser. Der Schwerter hatte für Samstag zum Gedenken an das Judenpogrom 1938 eine Kundgebung und Demonstration organisiert, die um 18.30 Uhr in der Hüsingstraße startete. Es war die zweite Kundgebung nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle.

Die Schwerter Friedensinitiative, Pax Christi, Oekumene-Arbeit und der Schwerter Bündnis „Gegen Rechts“ hatten die Gedenkfeier am Platz der ehemaligen Synagoge organisiert. „Unser Gedenken mischt sich mit Empörung, weil wir wahrnehmen, dass Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Fremdenhass sich offen und manchmal sogar unwidersprochen ereignen in unserem Land!“, sagte Pfarrer Fritz-Günter Held.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Synagogen, Betstuben, jüdische Geschäfte und Wohnungen angegriffen und in Brand gesetzt. Die Gewaltmaßnahmen gegen Juden waren vom nationalsozialistischen System organisiert. Sie bildeten den Auftakt einer systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.

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