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900.000 Euro Falschgeld: Blüten auch für Schwerte

900.000 Euro Falschgeld: Blüten auch für Schwerte

Schwerte – Bereits vor einiger Zeit wurden ein Gastronom aus Dortmund und ein Lebensmittelhändler aus Schwerte verurteilt, nun steht auch ein 39-Jähriger aus Hemer vor dem Dortmunder Landgericht. „Gegenstand der Anklage sind Blüten im Nennwert von 900.000 Euro“, berichtet Dr. Thomas Jungkamp, Pressedezernent des Landgerichts in einer Meldung.

Der Vorwurf ist ganz klar: Der Angeklagte soll in der Zeit von Ende 2014 bis zum 10. November 2015 in vier Fällen Falschgeld in Verkehr gebracht und Urkundenfälschung begangen haben. Und genau diesen Vorwurf bestätigt der 39-jährige Domenico P. aus Hemer. Sein Verteidiger Markus Blumenstein (Dortmund): „Die Anklage ist richtig.“

Rund 900.000 Euro sind so durch die Hände des jungen Mannes gelaufen und in dem Umlauf gebracht worden. Dabei hat es sich um 50-Euro-Scheine gehandelt. Allerdings sollen diese Blüten qualitativ eher nicht so hochwertig gewesen sein. Domenico P. hat anfangs noch in Italien gelebt. Sein Freund aus Schwerte, den er aus der Kindheit kennt, habe ihn eines Tages angerufen und fragte sinngemäß: „Kennst du jemanden, der Falschgeld besorgen könnte?“ Der Angeklagte verneinte: „Ich kannte wirklich niemanden“, sagt er in der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Dortmund. Der Freund aus Schwerte betreibt einen kleinen italienischen Lebensmittelhandel in einer dunklen Schwerter Seitengasse.

Kontakte geknüpft

Kontakte kann man aber offensichtlich schnell knüpfen. Schon nach kurzer Zeit und nach kurzem Umhören, hatte er jemanden gefunden, der ein erstes Paket mit Blüten nach Deutschland schickte. Und so machten sich aus Südeuropa einige Zwanziger und Fünfziger auf nach uns. Versteckt wurden die Blüten in Reifen. Wie viel so eine Blüte kostet?: Ein Zwanziger kostete zwei Euro und ein Fünfziger vier Euro. Übergeben wurden die Scheine entweder direkt an der Privatwohnung des Dortmunder Gastronomen oder aber auf einer Toilette in der Dortmunder Nordstadt.

Doch der Angeklagte gesteht auch, dass es keine Käufer für die Scheine gab. Die Qualität der Blüten sei schlichtweg zu schlecht gewesen. Das Falschgeld wurde solang in Schwerte gelagert – und zwar in der Garage und dem Keller des Lebensmittelhändlers. Die Verhandlung vor dem Dortmunder Landgericht geht am Mittwoch, 13. März weiter. Bereits dann ist mit einem Urteil zu rechnen.

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