Schwerte – Auf einen 33-jährigen Lüner wurde in der Nacht auf Sonntag (21.10.2018) in Schwerte-Westhofen mehrfach eingestochen. Jetzt ist klar: Es gibt einen Zusammenhang mit den Bandidos. Allerdings treffen die Ermittler im Milieu auf eine Mauer des Schweigens.
Bereits am Dienstag konnte und wollte der zuständige Staatsanwalt Bernd Maas (Hagen) einen Zusammenhang zu dem Motorrad- und Rockerclub Bandidos nicht ausschließen (wir berichteten exklusiv). Der Tatort befindet sich nämlich ganz in der Nähe vom Vereinsheim der Bandidos, in der Reichshofstraße. Und die Rocker feierten an diesem Abend ihre große Schlagerparty. Die Ermittler gingen offensichtlich von einem Kapitalverbrechen aus – eine Mordkommission aus Dortmund ermittelt.
Wir berichteten:
Gegenüber den Ruhr Nachrichten bestätigte Staatsanwalt Maas jetzt: „Das Opfer ist Mitglied bei den Bandidos.“ Sowohl Zeugen, als auch das 33-jährige Opfer schweigen zur Tat. Die Staatsanwaltschaft geht daher von einem internen Streit unter Bandidos-Mitgliedern aus. Die Schwerter Bandidos sind zwar verhältnismäßig eher nicht auffällig, trotzdem sei die Polizei bei der Schlagerparty im Einsatz gewesen. Das bestätigte Polizeisprecherin Vera Howanietz. Bereits vor zwei Jahren sei es allerdings ebenfalls bei der Schlagerparty zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen. Damals haben sich Zeugen und Opfer ebenfalls nicht geäußert. Deshalb wurde der Fall als ungeklärt zu den Akten gelegt. Ob eine Klärung in dem aktuellen Fall für wahrscheinlich gehalten wird? Das konnten unsere Redaktion am Freitagmittag nicht erfahren – Maas war nicht mehr erreichbar.
Trotzdem stehen die Bandidos im Allgemeinen – als zweitgrößter Motorradclub weltweit – immer wieder in den Schlagzeilen. Erst im Oktober hat ein Richter ein 31-jähriges Bandidos-Mitglied in Untersuchungshaft geschickt. Er soll in Hagen auf einen fahrenden BMW geschossen haben. In dem BMW saßen ein Freeway-Riders-Mitglied und seine Partnerin. Die Freeway Riders sind in Hagen seit vielen Jahrzehnten ansässig, die Bandidos wiederum erst seit kurzer Zeit.