Schwerte. In den letzten Jahren wurde Schwertes Stadtkirche St. Viktor von innen aufwendig saniert und restauriert. Doch es gibt akuten Sanierungsbedarf im Außenbereich: die alte Fassade ist dabei ein noch eher mäßiges Problem. Deutlich dringender ist die Sanierung des Schieferdaches. Denn: Wasser dringt durch – die Evangelische Kirchengemeinde musste schon Eimer und sogar Wannen aufstellen. Die ernste Lage angesehen hat sich am Freitag (5. März) Ina Scharrenbach (CDU), die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Pfarrer und Presbyteriumsvorsitzender Dr. Klaus Johanning erläuterte der Ministerin nach einem kurzen geschichtlichen Exkurs zu St. Viktor die prekäre Situation. „Das Dach muss komplett gemacht werden“, erklärt er. Konkret handele es sich um ein englisches Schieferdach. Nahezu einmalig in der näheren Umgebung. Und die Denkmalbehörde möchte auch wieder englische Schieferplatten angebracht sehen. Der Architekt Christoph Harder ergänzte die wirtschaftlichen Aspekte: rund 1,2 Mio. Euro kostet alleine die Sanierung des Daches der denkmalgeschützten Kirche.
Finanzielle Herausforderung
Auch wenn die Evangelische Kirchengemeinde Schwerte vergleichsweise groß ist: Es handele sich um eine finanzielle Herausforderung, erklärt Finanzkirchmeister Ulrich Groth. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinkriegen. Wir müssen das schaffen! Aber wir brauchen Hilfe.“ Diese Hilfe hat die Evangelische Kirchengemeinde Schwerte beantragt.
Aus einem Bundesprogramm zur Denkmalförderung bereits zum dritten Mal, wie der Fördervereinsvorsitzende Ulrich Halbach erläutert. Doch: „Alle guten Dinge sind drei“, fügt Presbyter Wilfried Feldmann hinzu. Geld beantragt hat die Gemeinde auch aus einem Landestopf. Über diesen verfügt Ministerin Ina Scharrenbach, die sich am Freitag das Vorhaben interessiert erläutern ließ. „Wir haben bereits einer anderen Gemeinde im Kreis Unna geholfen. Das ist möglich, weil wir den Etat, den unsere Vorgänger mit 1,7 Mio. Euro veranschlagt haben, seit 2017 kontinuierlich auf 21,3 Mio. Euro erhöht haben“, erklärt sie.
Dem Termin am Freitag ist auch Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos (SPD) gefolgt. Er machte auf Nachfrage von Scharrenbach klar, dass die Stadt Schwerte „nur ideelle Unterstützung“ leisten könne. Ob die Kirchengemeinde aus Landes- und Bundesmitteln Zuschüsse erhält, ist noch nicht klar. Mit einer Entscheidung ist jedoch in naher Zukunft zu rechnen.