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Sparkasse Schwerte gehört seit heute zur Sparkasse Dortmund – Technische Fusion kommt erst später

Sparkasse Schwerte gehört seit heute zur Sparkasse Dortmund – Technische Fusion kommt erst später

Die Sparkassen Schwerte und Dortmund haben fusioniert. Foto: Sparkasse Dortmund

Schwerte/Dortmund. Die Sparkassen Dortmund und Schwerte gehen gemeinsame Wege. Der Zusammenschluss zur Sparkasse Dortmund –Zweckverbandssparkasse der Städte Dortmund und Schwerte ist zum 1. Juni 2022 rechtlich vollzogen. Die technische Fusion der beiden Häuser folgt am 24. und 25. September 2022. Mit einer Bilanzsumme von rund 11,7 Milliarden Euro ist die Sparkasse Dortmund eine der zwei größten Sparkassen in Westfalen-Lippe.

Vorstandsvorsitzender Dirk Schaufelberger freut sich auf das neue Kapitel. „Die Fusion ermöglicht es uns, von den Stärken der jeweils anderen zu profitieren.“ Angesichts der Herausforderungen gerade für kleinere Institute sei die Sparkasse Dortmund für die Nachbarin aus Schwerte die ideale Fusionspartnerin gewesen. „Wir ergänzen uns in unseren Kompetenzen sehr gut.“ Gemeinsam mit seinen beiden Vorstandskollegen Jörg Busatta und Peter Orth leitet Dirk Schaufelberger die Sparkasse Dortmund.

„Die Rahmenbedingungen in der Kreditwirtschaft, wie zum Beispiel die anhaltende Niedrigzinsphase, die steigenden regulatorischen Anforderungen und die Chancen der Digitalisierung stellen uns vor große Herausforderungen. Gleichzeitig benötigen wir Freiräume und Möglichkeiten, unserer Kundschaft auch weiterhin ein leistungsstarkes Angebot bieten zu können“, erklärt Dirk Schaufelberger. „Durch den Zusammenschluss können wir nun sicher sein, dass den Kund:innen und der Region langfristig eine leistungsstarke Sparkasse zur Verfügung steht.“

Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Dortmund erstreckt sich über die beiden Kommunen Dortmund und Schwerte, die zusammen eine Einwohnerzahl von rund 650.000 aufweisen. Die Sparkasse Dortmund hat einen Marktanteil von mehr als 50 %. „Durch den Zusammenschluss können wir unser Leistungsangebot erweitern“, sagt Dirk Schaufelberger. Ein Ziel sei deshalb, die Marktposition weiter auszubauen.

Alleinstellungsmerkmal Immobilienbeteiligungen

Um als kleines Institut weiterhin wirtschaftlich zu handeln, hat die Sparkasse Schwerte 2010 den Grundstein für eine alternative Anlageform für das Eigengeschäft gelegt. Die Immobilienbeteiligungen der Sparkasse Schwerte haben sich als zukunftsweisend und renditestark herausgestellt. Mittlerweile beteiligen sich Sparkassen aus ganz Deutschland an der Immobiliengesellschaft.

„Die frühe und kontinuierliche Anlage in Immobilien führte trotz herausfordernder, wirtschaftlicher Faktoren zu stetig wachsenden Gewinnen“, erklärt Ulrich Bartscher, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwerte und Vordenker derImmobilienstrategie. „Das war die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Doch der Druck auf uns hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Wir freuen uns, dass wir diese Strategie jetzt in die Sparkasse Dortmund einbringen und dort ausbauen können.“

Ulrich Bartscher wird sich als Bereichsleiter Immobilienbeteiligungen ab sofort vollends seiner Leidenschaft – den Immobilien – widmen. Seine ehemalige Vorstandskollegin Brigitte Mittrop leitet den Bereich Integration, der eine erfolgreiche Eingliederung der Schwerter Mitarbeiter:innen in die Sparkasse Dortmund sicherstellt.

Neue Kontonummern nach technischer Fusion

Dirk Schaufelberger ist der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Dortmund – Zweckverbandssparkasse der Städte Dortmund und Schwerte. Foto: Oliver Schaper

Der Verwaltungsrat des neuen Kreditinstituts wurde Mitte Mai in einer Zweckverbandsversammlung gewählt und besteht aus den 15 bisherigen Mitgliedern des Verwaltungsrats der Sparkasse Dortmund sowie zwei neu gewählten politischen Vertreter und einem Arbeitnehmervertreter aus Schwerte.

Die technische Zusammenführung der beiden Sparkassen folgt am Wochenende des 24. und 25. Septembers 2022. Bis dahin haben die Mitarbeiter:innen in den Filialen keinen Zugang auf die Daten des jeweils anderen Instituts. Deshalb können Kunden bis zum 24. September nur in ihrem jeweiligen Altinstitut persönliche Services und Beratungen in Anspruch nehmen.

Schwerter Kunden behalten zunächst ihre alte Kontonummer. Mit der technischen Umstellung wechseln dann diese Kontonummern. Sie erhalten deshalb eine neue Girokarte. „Schon jetzt haben wir in unserer Internet-Filiale viele Informationen zur Fusion zusammengetragen“, weiß Dirk Schaufelberger. Rechtzeitig vor dem technischen Zusammenschluss werden die Schwerter Kunden alle relevanten Daten und Informationen postalisch erhalten.

Loyalität in schwierigen Zeiten

Der Kapitalmarkt hat Kreditinstitute und ihre Kunden in den vergangen Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Nun ist eine Anpassung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank abzusehen. „Unsere Kund:innen haben sich solidarisch gezeigt. Gemeinsam haben wir diese schwierige Zeit gemeistert“, sagt Dirk Schaufelberger. „Als Dank für ihre Loyalität haben wir uns dazu entschieden, bei einem Großteil der betroffenen Kund:innen ab dem 1. Juni auf das Verwahrentgelt zu verzichten.“ Die Sparkasse erhöht dazu den Freibetrag für Bestandskunden auf 500.000 Euro. Rückfragen beantworten die Kundenberater ihrer Kundschaft gerne im persönlichen Gespräch.

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