Schwerte. Sachlichere Worte hatte der Schulleiter des Friedrich-Bährens-Gymnasiums Heiko Klanke für seine Schüler der Oberstufe am Mittwoch nicht übrig: Eine „besorgte Bürgerin“ habe sich bei ihm über mutmaßlich fehlende Abstände und Masken von Schülern auf dem Weg zwischen Friedrich-Bährens-Gymnasium und Ruhrtal-Gymnasium beschwert.
Grund zum Handeln für den Schulleiter. Kurzerhand schrieb er seinen Schülern: „Ich bin tief erschüttert über so viel Dummheit und Ignoranz in der gegenwärtigen Situation. Ihr strebt die Allgemeine Hochschulreife an und einige von euch können nicht einmal die einfachsten Zusammenhänge erkennen.“ Dabei hat er es aber nicht belassen: Er habe sich umgehend an die Ordnungsbehörden gewandt und um Unterstützung gebeten, heißt es in der E-Mail, die dieser Redaktion vorliegt.
Eine Stellungnahme hat Klanke hierzu bislang nicht abgegeben. In einer neuerlichen E-Mail innerhalb der Schule appellierte er aber: „Im Hinblick auf ein vertrauensvolles Miteinander bitte ich darum, Mitteilungen der Schulleitung nicht einfach an jeden weiterzuleiten, der ein öffentliches Interesse vorgibt.“
RTG reagiert sachlich, aber bestimmend
Deutlich sachlicher wirkt das Schreiben von Bärbel Eschmann, Schulleiterin des Ruhrtal-Gymnasiums. Ihre E-Mail liegt der Redaktion ebenfalls vor. Sie machte deutlich klar, dass die entsprechenden Regelungen gelten und diese zwingend eingehalten werden müssen. „Verhaltet euch in der Schule so, wie es die schulischen Regeln bzw. die Regelungen der Coronaschutzverordnung vorgeben. Die Corona-Pandemie verschwindet nicht durch Ignoranz“, erklärte die erfahrene Schulleiterin gegenüber ihren Oberstufenschülern.
Eschmann hofft auf Einsicht ihrer Schüler – die Ordnungsbehörden hat sie, anders als Klanke, bislang nicht kontaktiert. Dies hat sie nur angekündigt, falls sich an der offenbar gegenwärtigen Situation nichts ändert.