Schwerte/Hagen. Da hat der treue Mitarbeiter (63) der Stadt Schwerte noch einmal richtig Glück gehabt: Er muss nicht ins Gefängnis – dafür aber wegen Hehlerei 6.300 Euro Geldstrafe zahlen. Damit ist der Fall dann erledigt, befand die 8. Kleine Strafkammer des Landgerichts Hagen jetzt in der Berufungsverhandlung.
MeinSchwerte hatte exklusiv berichtet: Für 25-jährige Treue als Mitarbeiter im Grünflächenamt war dem Angeklagten im Mai 2017 vom Bürgermeister und der Personalratsvorsitzenden noch einer dicker Blumenstrauß überreicht worden, sechs Monate später jedoch durchsuchten Kriminalbeamte sein Haus nach gestohlenen Gegenständen.
Die Ermittler fanden in der Gartenlaube 276 Mini-Tablets aus dem städtischen Bauhof, die ihm angeblich geschenkt worden waren. Im Keller lagerten sieben Flachbildschirme, im Schlafzimmer waren bündelweise Geldscheine, insgesamt 12.220 Euro versteckt. Diese Fälle stellte die Berufungskammer ein. In erster Instanz hatte das Schöffengericht dafür noch 16 Monate Gefängnis verhängt.
Stadt-Mitarbeiter bekommt Geldstrafe
Doch dann waren da noch gestohlene Werkzeuge (unter anderem ein Akku-Schrauber, eine Stichsäge, ein Ladegerät, eine Flex und eine Bohrmaschine), die zweifelsfrei aus einem Einbruch in das Elsebad stammten. Diese Werkzeuge, so der städtische Mitarbeiter auf der Anklagebank,
seien ihm von einem Unbekannten an der Haustür günstig zum Kauf angeboten worden: „Er hat mir fest zugesichert, dass das Werkzeug nicht gestohlen war. Und ich habe es dem Fremden geglaubt.“
Nicht geglaubt hat das allerdings das Berufungsgericht. Richter Marcus Teich: „Übrig blieb allerdings der sichere Vorwurf, die gestohlenen Werkzeuge aus dem Elsebad angekauft zu haben.“ Die Verurteilung lautet jetzt auf 90 Tagessätze zu je 70 Euro, also insgesamt 6.300 Euro Geldstrafe.
Wir berichteten auch vorher schon exklusiv:
Treuer Stadt-Mitarbeiter aus Schwerte soll für 16 Monate ins Gefängnis
