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Lunas Reiseblog: „Mufti-day“, Fußball und mehr

Lunas Reiseblog: „Mufti-day“, Fußball und mehr

Gemeinsam mit Freundinnen war Luna bei einem Fußballcup der Schulmannschaft.

Upper Hutt/Schwerte. Luna (15) wohnt eigentlich in Schwerte. Seit dem Anfang der Sommerferien verbringt sie nun aber ein halbes Jahr in Neuseeland. In dem exklusiven MeinSchwerte-Reiseblog schreibt sie regelmäßig über ihr (halbes) Auslandsjahr.

In (fast) allen Schulen in Neuseeland ist es üblich Schuluniform zu tragen. Meine Uniform besteht aus einem roten Pullover, einer weißen Bluse mit schwarzen Streifen, einer roten Krawatte und einem grauen Rock. Außerdem muss ich schwarze Lederschuhe mit weißen Socken oder einer schwarzen Strumpfhose anziehen. (Winter-)Jacken sind nur erlaubt, wenn keine Marke erkennbar ist und die Jacke schwarz ist. Starkes Make-up und lackierte Nägel sind komplett verboten (daran hält sich jedoch kaum jemand).

Ich muss sagen, dass ich gemischte Gefühle zur Schuluniform habe. Auf der einen Seite ist es sehr angenehm, dass man sich nicht jeden Morgen überlegen muss, was man anzieht. Außerdem kann niemand mehr aufgrund seiner Kleidung ausgegrenzt werden. Auf der anderen Seite drückt man sich, meiner Meinung nach, mit Kleidung auch aus. Man kann durch seine Klamotten seine Persönlichkeit untermalen oder sogar verschiedene Stimmungen ausdrücken. Was aus meiner Sicht die Schuluniform unsinnig macht, ist der sogenannte „Mufti-day“. Einmal im Term gibt es einen Tag, an dem man ohne Schuluniform zur Schule kommen darf und dafür dann zwei Dollar bezahlen muss. An dem Tag kommen die meisten mit Hoodies und Leggings oder Jogginghose. Von dem Geld das eingesammelt wird, wird die Hälfte gespendet und die andere Hälfte kommt der Schule zugute. Von dem letzten Mufti-day wird beispielsweise ein neuer Brunnen für die Schule gekauft.

Fußball & Mentalcoaching

Letztes Wochenende war ich zusammen mit Eli und zwei neuseeländischen Freundinnen die Fußballmannschaft unserer Schule anfeuern. Das Finale des Cups fand in Wellington statt. Um alle Fans und Daumendrücker nach Wellington zu bekommen, wurde ein Bus zur Schule bestellt, der uns dann alle zu dem College der gegnerischen Mannschaft brachte. Bereits auf der Hinfahrt herrschte im Bus gute Stimmung und laute Musik. Das wirklich spannende Spiel konnten wir mit 4:2 für uns entscheiden, das Daumen drücken und anfeuern scheint sich also gelohnt zu haben.

Was mir hier sehr gut gefallen hat, war eine Art Mentalcoaching bzw. ein Vortrag für jede einzelne Stufe. Dieser Vortrag ist einmal im Jahr und wird jedes Mal von demselben Coach durchgeführt. In einer sehr lockeren Stimmung und mit einigen Witzen und kurzen Spielen hat er, meiner Meinung nach, sehr gut zum Nachdenken angeregt. Er hat über verschiedene Chapter im Leben gesprochen und am Ende darauf hinausgeführt, dass man jedes einzelne genießen sollte. Auch wenn es Mal nicht so gut im Leben läuft, sollte man sich auf die positiven Dinge im Leben konzentrieren und sich über die kleinen Dinge erfreuen. Außerdem hat er mit kurzen Geschichten vermittelt, dass man sich auf die Dinge, die einem Spaß machen konzentrieren und daran festhalten sollte. Der Vortrag war sehr inspirierend und gleichzeitig lustig und schön anzuhören. Ich finde, dass wir sowas auch mal in Deutschland einführen sollten.

Barfuß laufen

Eigentlich sollte man meinen, dass man sich nach zwei Monaten an alles gewöhnt haben sollte. Was ich aber auch nach zwei Monaten noch komisch finde ist, dass manche barfuß in der Stadt oder im Einkaufscenter rumlaufen. Wieso man sich eine Winterjacke anzieht, um dann barfuß im Winter herum zu laufen, werde ich wohl nie verstehen.

Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich kein halbes Jahr ohne Pferde bzw. Reiten aushalten würde. Vor ca. einem Monat habe ich dann das erste Mal einen Stall ausprobiert, der eher ein Schulbetrieb war. Man bezahlt also Geld, dass man das Pferd reiten darf und bekommt dann eine Gruppenstunde. Dass das Niveau nicht so sein würde, wie in Deutschland, war mir klar, da wir die Weltrangliste anführen und Deutschland auch für den hohen Reitsport bekannt ist. Bei dem Stall, an dem ich hier dann reiten war, standen die Pferde bis zum Bauch im Matsch und sahen alle ziemlich herunter gekommen aus.

Das Niveau der Trainerin war auch sehr niedrig und so habe ich mich entschieden, da definitiv nicht noch einmal hinzufahren. Einen Monat später, also vor einer Woche, konnte ich dann bei einer Freundin meiner Gastmutter reiten. Sie selber geht auch zu Dressurturnieren und kennt die gesamte Reitszene sehr gut, war schon auf dem CHIO in Aachen und schwärmte von den tollen Reithallen, die wir doch in Deutschland hätten. Nachdem ich ihre beiden Turnierpferde reiten durfte, hatte ich wieder ein großes Strahlen im Gesicht. Ich versuche jetzt, soweit ich es zeitlich schaffe, einmal in der Woche mit ihr zu trainieren und bin unglaublich froh, dass ich mein liebstes Hobby nun auch hier praktizieren kann.

 

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