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Schwerter (59) gibt zu in Falschgeldgeschäfte verwickelt gewesen zu sein – außerdem betrog er Banken

Schwerter (59) gibt zu in Falschgeldgeschäfte verwickelt gewesen zu sein – außerdem betrog er Banken

Schwerte – Domenico P. (39) aus Hemer war Kronzeuge und Täter von Falschgeldgeschäften in Schwerte und Umgebung. P. wurde am Mittwoch zu einer relativ milden Strafe (zwei Jahre auf Bewährung) vor dem Landgericht Dortmund verurteilt. Jetzt steht auch der beteiligte Lebensmittelhändler aus Schwerte in einem Parallelverfahren vor dem Landgericht. 

59-Jahre ist der Mann alt. Er betreibt einen Lebensmittelhandel mit Lagerverkauf in einer kleinen Schwerter Nebenstraße. „Der Angeklagte wird beschuldigt, in der Zeit von November 2014 bis 10.11.2015 in vier Fällen Falschgeld in Verkehr gebracht zu haben“, berichtet Christian Fastermann, Pressesprecher des Landgerichts Dortmund in einer Meldung. Wegen des gleichen Vorwurfs stand auch schon ein 39-Jähriger aus Hemer vor Gericht.

Blüten im Nennwert von 900.000 Euro wurden aus Italien in Reifen nach Deutschland verschickt. Gelagert wurden die falschen Scheine in der Garage und dem Keller des 59-jährigen Lebensmittelhändlers aus Schwerte. Der 59-Jährige erinnert sich: „Ich bin von einem Geschäftspartner angesprochen worden, ob ich jemanden kenne, der Falschgeld besorgen könnte.“ Nachdem er sich umgehört hat, habe er die Geschäfte so ins Rollen gebracht. Die Blüten waren übrigens nicht von sonderlich hoher Qualität – kaufen wollte sie deshalb niemand.

Täter ist auch Betrüger

Und die Geschäfte mit dem Falschgeld waren noch nicht alles. Der Lebensmittelhändler gestand vor dem Landgericht nämlich auch, dass er – gemeinsam mit anderen Unternehmern – Banken betrogen hat. Von den Banken haben sie Kredite für teure Kaffeeautomaten erhalten. Die Kaffeemaschinen wurden tatsächlich gekauft, dann allerdings sofort weiter verkauft. Die Raten aus dem Teilzahlungsgeschäft wurden bei den Banken dann nicht getilgt. Hinzu kommen noch mysteriöse Geldabhebungen: Allein im Jahr 2015 habe der Lebensmittelhändler 100.000 Euro von seinem Konto abgehoben. Laut dem Angeklagten habe er davon Rechnungen bezahlt.

Der Prozess vor dem Dortmunder Landgericht geht am 29. März weiter.

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