Unna/Lichtendorf – 8 Flüchtlinge, irakischer Herkunft, wurden am Montag gegen Mittag in einem Kühl-Lkw an der Raststätte Lichtendorf-Süd entdeckt. Der Fahrer des Lkws (59) hörte Klopfgeräusche aus dem Anlieger und hat dafür gesorgt, dass die Polizei alarmiert wurde. Dort saßen sie auf Kunststoffkisten, in denen Blumenkohl transportiert wurde. Die Flüchtlinge seien leicht unterkühlt gewesen, mussten sich allerdings nicht in ärztliche Behandlung begeben. „Die 8 Personen haben angegeben von Schleusern in Frankreich in den Lkw gebracht worden zu sein.“, so Polizeisprecherin Ute Hellmann.
Fahrer und Flüchtlinge durften gehen
„Der litauische Fahrer ist vernommen worden und hat glaubwürdig versichert, dass er davon nichts wusste.“, berichtet Hellmann. „Der Fahrer konnte deshalb wieder entlassen werden.“, erklärt die Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna weiter. Ein Grund der seine Unschuld noch glaubwürdiger machte, sei der Umstand gewesen, dass er einem Zeugen gesagt hat, er solle die Polizei anrufen. „Unter Dolmetschern wurden die acht Menschen vernommen. Die haben den Fahrer auch entlastet.“, so Sprecherin Ute Hellmann.
Laut Medienangaben sind die Flüchtlinge auf Weiterreise nach Großbritannien, es handle sich aber trotzdem um eine nicht legale Einwanderung. „Illegal bleibt illegal, aber es gilt auch der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Eine illegale Einreise reicht in unserem Rechtsstaat nicht aus, um jemanden in Haft zu nehmen – die übrigens auch erst richterlich angeordnet werden müsste.“, erklärt Constanze C. Rauert, Pressesprecherin des Kreises Unna, der auch die Ausländerbehörde inne hat. In Frankreich haben die acht Personen, so Rauert, keine Spuren hinterlassen. Nur einer der Flüchtlinge hatte amtliche Papiere bei sich, diese werden auch an die anderen Ausländerbehörden weitergegeben: „Es gibt einen bundesweiten Informationsaustausch.“, berichtet die Kreissprecherin. Allerdings wird dieser Informationsaustausch nur bei Personen mit Personalien durchgeführt.