Schwerte/Hagen. Ein 46-Jähriger aus Schwerte hat gleich zweimal die Tankstelle an der Reichshofstraße in Westhofen überfallen. Davon ist nun auch das Landgericht Hagen überzeugt.
Der Tankstellen-Räuber kam stets kurz vor Heiligabend: im Dezember 2017 und ein Jahr später, im Dezember 2018. Beim ersten Überfall forderte er den Kassierer auf: “Ey Alter, rück’ die Kohle raus!” Dann griff er in die Kasse, nahm gut 500 Euro in Scheinen raus und entkam unerkannt mit der Beute. Der zweite “Besuch”, ein Jahr später, ging für ihn allerdings nicht so erfreulich aus. Erneut zückte er ein Messer und forderte Geld – doch die taffe Ehefrau (61) des Inhabers der STAR-Tankstelle hat sich davon nicht beeindrucken lassen und verscheuchte den Maskierten ohne Beute.
Kurios: Der Angeklagte wohnte nur wenige Häuser vom Tatort entfernt. Im Gerichtssaal hat die Ehefrau des Tankstelleninhabers den Angeklagten “an seinen Augen” auf Anhieb wiedererkannt: “Ja, das ist er, da bin ich mir wirklich sicher. Als der Überfall passierte, wusste ich noch nicht, dass er aus Westhofen kommt.” Verteidiger Andreas Trode (Iserlohn) damals: “Wir bestreiten das pauschal.”
Siebeneinhalb Jahre Haft
Das Landgericht Hagen ist jetzt überzeugt: Der 46-jährige Schwerter ist der Weihnachtsgeld-Tankstellenräuber! Die Kammer, unter dem Vorsitz von Richter Andreas Behrens, hat eine siebeneinhalbjährige Haftstrafe verhängt. Bis zum Schluss hatte der Angeklagte die Taten bestritten und ansonsten während der Verhandlungen geschwiegen.
Verteidiger Andreas Tode will das Urteil nicht hinnehmen. Er hat für seinen Mandanten bereits Revision eingelegt.