Schwerte/Dortmund/Bochum. Am Samstagmorgen (19. November) attackierte ein junger Mann Bundespolizisten im Bochumer Hauptbahnhof, indem er diese mit einem Portemonnaie bewarf und versuchte nach ihnen zu treten. Der Angreifer war Stunden zuvor im Dortmunder Hauptbahnhof polizeilich in Erscheinung getreten.
Gegen 07:40 Uhr informierte ein Bahnmitarbeiter die Bundespolizei im Hauptbahnhof Bochum über eine vermeintliche Körperverletzung. Demnach soll der Geschädigte gegenüber den Mitarbeitern geäußert haben, dass er mit Pfefferspray attackiert worden sei.
Die Beamten trafen auf den 24-Jährigen, welcher jedoch keine Angaben zum Tathergang machen wollte. Die Polizisten konnten keine offensichtlichen Verletzungen feststellen und eine medizinische Versorgung lehnte er mehrfach ab.
Plötzlich wurde der Mann gegenüber den Einsatzkräften verbal sehr aggressiv, schrie lautstark und beleidigte die Beamten mehrmals. Der Aufforderung sich zu beruhigen, kam der marokkanische Staatsbürger nicht nach. Der Mann aus Schwerte baute sich bedrohlich vor den Polizeibeamten auf. Der Aufforderung des Platzverweises kam er jedoch nach und entfernte sich ein paar Schritt. Doch dann hob er seine, zuvor auf den Boden geschmissene, Geldbörse auf und warf diese aus einer kurzen Distanz in das Gesicht eines Bundespolizisten. Trotz Ausweichbewegung traf diese ihm am Hals.
Der 24-Jährige versuchte die Polizisten mit Tritten zu attackieren. Die Einsatzkräfte brachten den Angreifer zu Boden und fixierten ihn mit Handfesseln. Dagegen sperrte er sich jedoch und versuchte seine Arme loszureißen. Auf dem Weg zur Bundespolizeiwache sperrte er sich zudem gegen die Laufrichtung.
Recherchen ergaben, dass der Mann gegen Mitternacht bereits am Dortmunder Hauptbahnhof polizeilich in Erscheinung getreten war. Nach einem Fahrgelddelikt war dieser gemeinsam mit einem 22-Jährigen zur Bundespolizeiwache gebracht worden. Dabei beleidigte er die Beamten und leistete aktiv Widerstand gegen die polizeiliche Maßnahme. Bei der Durchsuchung wurde eine geringe Menge Marihuana aufgefunden. Beim Verlassen der Wache bedrohte er zudem die Polizisten.
Die Bundespolizisten leiteten ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung ein. Ein Richter des Amtsgerichts Bochum ordnete die Unterbringung im Gewahrsam der Polizei Bochum zur Verhinderung von weiteren Straftaten an.