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Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule am Großen Feld?

Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule am Großen Feld?

Der alte Standort der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule am Holzener Weg bietet zu wenig Platz und keine ausreichenden Möglichkeiten, eine moderne Pädagogik anzubieten. Foto: Laura Szymura

Schwerte. Im Rathaus konkretisieren sich in Politik und Verwaltung die Pläne für den Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule. Diese könnte auf den Wiesen gegenüber der Flüchtlingsunterkunft am Großen Feld in Holzen neu entstehen. Für manche ist es ein pädagogisch sinnvolles Projekt, für andere die Zerstörung eines Naherholungsgebietes. Doch entschieden ist noch nichts.

Die Mitglieder des Schulausschusses haben sich auf eine Neuausrichtung der Gesamtschule verständigt. Im Zuge einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte zuvor der Bau- und Planungsdezernent Christian Vöcks detaillierte Berechnungen externer Gutachten vorgestellt. Dazu wurden drei mögliche Varianten untersucht: die Sanierung und der Teilneubau am selben Standort in Höhe von mindestens 35 Millionen Euro, der Abriss und Neubau am selben Standort für 56 Millionen Euro oder ein kompletter Neubau auf einer grünen Wiese für circa 53 Millionen Euro.

Um festzustellen, welche Variante die Beste ist, wurde eine Bewertung anhand zahlreicher, unterschiedlicher Kriterien durchgeführt. Neben wirtschaftlichen Eckpunkten wurden auch Aspekte wie Qualität, Nachhaltigkeit, Terminrisiko, Realisierbarkeit pädagogischer Konzepte, Eingriff in den Schulbetrieb während der Bauphase und vieles mehr berücksichtigt. Eine eindeutige Empfehlung für eine der Entwicklungen ist nicht möglich.

Neubau am großen Feld möglich

Trotz der erheblichen Kostenersparnis ist die erste Variante für alle Fraktionen sowie die Verwaltung nicht vorstellbar. Unterricht auf einer jahrelangen Baustelle sei nicht zumutbar. Da die zweite Variante in der Bewertung am schlechtesten abgeschnitten hat, bleibt noch Variante drei. Auf Vorschlag eines Planungsbüros in Holzen könnte der neue Standort die große Wiese an der Straße „Zum großen Feld“ sein. Dort gibt es ausreichend Platz und man könne „in Ruhe einen tollen Neubau entwerfen und realisieren, in den eine moderne Schule passt und sich dem Stadtteil Holzen öffnet“, so Dezernent Vöcks. Nach ersten Erkundungen und Verhandlungen der Stadt sollen alle Grundeigentümer der Wiesen verkaufsbereit sein.

Hier gibt es Platz genug: der Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule könnte am Großen Feld in Holzen entstehen. Foto: Laura Szymura

Aus Sicht der Verwaltung gibt es deutliche Vorteile in der dritten Variante. Der Neubau am neuen Standort biete die Chance zur vollständigen Umsetzung eines modernen pädagogischen Konzeptes. So können optimale und zeitgemäße Bedingungen für den Schulunterricht mit Inklusion in einem modernen, energieeffizienten Gebäude auf aktuellem Stand der Technik und Architektur gegeben werden. Zudem würde der Standort ausreichend Möglichkeiten für zukünftige Erweiterungen und Anpassungen bieten. Ein weiterer Punkt sei der aus baulicher Sicht wesentlich nachhaltigere Neubau am neuen Standort.

Neue Buslinie und erste kritische Reaktionen

Nach Sorgen der Grünen, die verkehrliche Anbindung sei nicht ideal, macht die Verwaltung deutlich, dass es eine neue Buslinie über den Rosenweg und eine Stichstraße zur Wannebachstraße geben müsse, über die der Hauptverkehr laufen soll.

Dezernent Christian Vöcks möchte noch in diesem Jahr mit dem nötigen Flächennutzungsplan-Änderungsverfahren beginnen. Die konkrete Bauphase könnte von 2023-2025 dauern. Eva Brinkhof, Leiterin der Schule, erhofft sich durch einen kompletten Neubau auch einen gehörigen Schub für die Identitätsfindung und ein völlig neues Raumkonzept für die fünfzügige Gesamtschule mit über 1000 Schülerinnen und Schülern.

Nachdem die Mitglieder der Holzener Sozialraumkonferenz über die Bau-Ideen der Stadt informiert wurden, gibt es bereits erste kritische Reaktionen aus der Anwohnerschaft. Die Politik wird jedenfalls am Mittwoch (10. Februar) im Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen (APBW) dazu beraten.

Der Ruhrblick berichtete zunächst über den möglichen Neubau.

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