Schwerte. Frauen aus den unterschiedlichsten Institutionen der Stadt und des Kreises Unna arbeiten am Runden Tisch zu Themen geflüchteter Frauen zusammen, um sich für die Partizipation und Integration der Frauen unbürokratisch, schnell und praktisch einzusetzen.
Christiane Klanke, die Leiterin des Sozialamtes der Stadt Schwerte, berichtete in der letzten Sitzung über die logistischen Herausforderungen bei der Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten in Schwerte. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar haben fast 600 Geflüchtete Schwerte erreicht, hauptsächlich Frauen mit Kindern. Christiane Klanke äußert die Sorge über die Knappheit an KiTa- und Schulplätzen. Außerdem erhöhen Trennungen und Notlagen wie häusliche Gewalt den Beratungsbedarf. An dieser Stelle fehlt es für die geflüchteten Frauen und Familien an niedrigschwelligen Beratungsmöglichkeiten.
Gudrun Körber, die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen und Martina Först-Schlüter von den Starken Frauen für Schwerte stellen die Frage in den Raum, ob eine leicht zugängliche Beratung durch ein Familienbüro umgesetzt werden kann. Die klare Antwort der Expertinnen: JA! Das Bündnis für Familie fordert bereits seit 2016 eine solche Anlaufstelle. Für geflüchtete Frauen und Familien mit all ihren Themen ist ein niedrigschwelliges Hilfsangebot essenziell, zumal das Jugendamt als Behörde oft eine zu große Hemmschwelle für sie darstellt. In akuten und andauernden Notsituationen kann ein zentral gelegenes Familienbüro einfach Abhilfe schaffen. Wo sind also die Hindernisse? Der städtische Haushalt gebe eine Finanzierung im kommenden Jahr wohl nicht her. Der Runde Tisch ist sich einig, dass durch ein präventiv arbeitendes Familienbüro hohe Folgekosten auf Seiten der Stadt vermieden werden können, wie es auch in fast allen anderen Kommunen im Kreis Unna der Fall ist. Die Frauen fordern aus ihrer Expertise die Einrichtung eines Familienbüros.