Schwerte. Frauen verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Gegen diese Ungerechtigkeit zieht die Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen seit Jahren zu Felde, vorzugsweise am so genannten „Equal Pay Day“.
Zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Schwerte, Birgit Wippermann, und mit Unterstützung durch Bürgermeister Dimitrios Axourgos hissten die Frauen eine Fahne vor dem Schwerter Rathaus.
Alle Jahre wieder machen Frauen auch in Schwerte auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam. 18 Prozent weniger Geld als Männer bekommen Frauen für die gleiche Arbeit – „das sind 18 Prozent zu viel“, unterstreicht Dimitrios Axourgos. Das Engagement für Lohngerechtigkeit „hat das Ziel, die Debatte über die Gründe der Unterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen und ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen“, hebt der Bürgermeistert hervor. Es müsse das Bestreben aller sein, die Lohnlücke zu schließen.
Birgit Wippermann schließt sich inhaltlich den Punkten an, auf die das Business and Professional Women (BPW) Germany, Initiatorinnen des Aktionstages für Lohngerechtigkeit, hinweist. Das sind:
- Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Diese fortbestehende horizontale und vertikale Aufspaltung des Arbeitsmarktes hat unmittelbare Auswirkungen auf die statistisch messbare Entgeltlücke.
- Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. Die typisch weiblichen Biografiemuster mit ihren geschlechtsspezifischen Übergangs- und (Wieder-) Einstiegshemmnissen sind geprägt von lange nachwirkenden Einbußen bei der Lohn- und Einkommensentwicklung im Lebenslauf.
- Individuelle und kollektive Lohnverhandlungen sind gekennzeichnet von Ungleichmäßigkeiten und Interessenskonstellationen, die der Durchsetzung gleicher Löhne für gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern und dem Abbau der Entgeltlücke keine günstigen Voraussetzungen schaffen. Die Überwindung der traditionell schlechteren Bewertung und der prekären Ausgestaltung von Tätigkeiten und Berufen, die als Frauenberufe gelten oder die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, konnte unter diesen Umständen bislang nicht nachhaltig gelingen.