Schwerte. Mit „Sozialen Rezepten“ wollen Bürgermeister Dimitrios Axourgos und die Akteure des von ihm 2019 initiierten Runden Tisches den Kampf gegen die Einsamkeit im Alter fortsetzen. Unterstützung kommt dafür vom Verein „Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen“, der jetzt einen Scheck über 5000 Euro an die Diakonie Schwerte überreichte. Letztere ist Partnerin am Runden Tisch. „Die Unterstützung ist sehr wichtig für unser Projekt“, dankte Dimitrios Axourgos.
„Dahinter steckt ein sehr interessanter Ansatz“, erklärte Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Er hatte den Verein Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen auf den Runden Tisch in Schwerte aufmerksam gemacht und kam eigens aus Münster angereist, als Wilhelm Beckmann, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates Konzern und Vorsitzender des Betriebsrates der Westfälischen Provinzialversicherung, den Scheck an die Vorsitzende der Schwerter Diakonie, Andrea Schmeißer, in Anwesenheit des Bürgermeisters überreichte. „Wir wollen für Projekte in der Region da sein“, unterstrich Wilhelm Beckmann.
Soziale Kontakte für die Gesundheit
Das Projekt „Soziales Rezept“ hat seinen Ursprung in England und wird dort getragen von der Erkenntnis, dass es demjenigen gesundheitlich besser geht, der über ausreichend soziale Kontakte verfügt. Mit der guten Idee sollen medizinische Möglichkeiten um soziale Leistungen ergänzt werden. Viele Menschen, vor allem ältere Patient*innen gehen nur deshalb zum Arzt, weil sie einsam sind und für ihre Genesung eigentlich mehr benötigen als eine Packung Tabletten. Die britische Ärztin Helen Kingston bindet seit 2013 ihre Patienten/-innen in ein eng geknüpftes Netz aus professioneller und ehrenamtlicher Hilfe ein. Nach diesem Vorbild möchte der Runde Tisch die Schwerter Ärzteschaft für das Projekt: „Soziales Rezept“ gewinnen. „Ein erstes Gespräch mit dem Sprecher der Ärzteschaft, der als Multiplikator dienen soll, verlief sehr vielversprechend“, sagt Andrea Schmeißer.
Umfassende Datenbank aufbauen
Eine Basis für das Soziale Rezept soll eine Online-Datenbank nach dem Vorbild des Bereichs „Frühe Hilfen“ der Stadt Schwerte werden. Sie soll mit entsprechenden Inhalten gefüllt werden, damit das Rezept für alle Patienten/-innen mit nicht-medizinischen, aber gesundheitsrelevanten Bedürfnissen von Nutzen sein kann. Andrea Schmeißer: „Diese Form des Sozialen Rezeptes ist ein erster Schritt, um Menschen, die von sozialer Isolation betroffenen oder bedroht sind, den Weg zu anderen Menschen oder Institutionen zu erleichtern. Die Spende aus Münster hilft uns beim Aufbau der benötigten Datenbank, die stetig erweitert und aktualisiert werden und so Grundlage für soziale Angebote sein kann“. Der von der Stadt Schwerte erstellte Wegweiser „Älter werden in Schwerte“ soll das Angebot ergänzen.