Schwerte. Innovativ und in Schwerte zu Hause: Die SABO Elektronik GmbH feiert Jubiläum und blickt auf 35 Jahre Produktion und Entwicklung spezialisierter Steuerungslösungen zurück. Dabei blieb das in zweiter Generation von Marcel Sabo geführte Familienunternehmen sich, der Stadt Schwerte und dem Produktionsstandort Deutschland stets treu.
Eigentlich war es ein ganz normaler Tag im April 1985. Doch in einem alten Apothekengebäude in Schwerte tat sich etwas Neues. Denn hier fand die Geburtsstunde der SN Elektronik GmbH, heute SABO Elektronik GmbH, statt. Damals von den zwei Brüdern Nikolaus Sabo und Oskar Nawra gegründet, konnte das Unternehmen stetig wachsen und beschäftigt mittlerweile rund 30 Mitarbeiter. Sabo stellt Steuerungslösungen für Maschinen her, die beispielsweise an der Produktion von Autoteilen für bekannte Marken beteiligt sind. Die Steuerungen sorgen für den gewünschten Ablauf. Doch was ist seit der Gründung passiert und wo steht das Unternehmen heute?
Wie alles begann
Der Steuerungsbau war für Nikolaus Sabo schon immer ein zentrales Thema. Als Techniker und Konstrukteur entwickelte er in seinem Beruf tagtäglich Lösungen für speicherprogrammierte Steuerungen (SPS), die für die reibungslose Funktion von Maschinen und Anlagen sorgen. Der Plan sich selbstständig zu machen, entstand jedoch erst später. Ein Kunde fragte eine individuelle Lösung für seine Anlagen an. Dem konnte Sabos damaliger Arbeitgeber nicht entsprechen. Nikolaus Sabo erkannte die Marktlücke. Er nutze die Chance und legte damit den Grundstein für sein eigenes Unternehmen. Denn der erste Kunde war damit bereits gefunden. „Mit der Erarbeitung einer Lösung für diesen Kunden hat alles angefangen“, berichtet Marcel Sabo, Geschäftsführer in zweiter Generation der Sabo Elektronik GmbH. „Von Beginn an ging es darum, Speziallösungen zu bieten, die individuell mit dem Kunden erarbeitet und entwickelt werden, statt Lösungen von der Stange zu produzieren.“ Und dieses Konzept ging auf. Schnell kamen weitere Kunden und Anfragen hinzu.
Für die Gründung seines Unternehmens tat sich Nikolaus Sabo mit seinem Bruder Oskar Nawra zusammen, der im Schaltschrankbau tätig war. So entstanden zwei Geschäftsbereiche mit je eigenem Mitarbeiterstamm unter einem Dach. Im Jahr 1995 trennten sich die beiden Brüder, sodass aus der SN Elektronik GmbH die SABO Elektronik GmbH wurde.
Ende der 1990er Jahre traf Nikolaus Sabo schließlich die Entscheidung, das heutige Firmengebäude zu bauen, in das die SABO Elektronik im Jahr 2001 einzog. Dieses wurde nun um eine neue Produktions- und Lagerhalle ergänzt, die im Jubiläumsjahr bezogen werden konnte. Ab sofort werden weitere 1.300 m2 für Produktion sowie Wareneingang und -ausgang genutzt.
Familienunternehmen in zweiter Generation

Geschäftsführer Marcel Sabo mit einem Produkt der Firma. Foto: GR/FOTOGRAFIE
Mit dem Jahr 2017 schlug die SABO Elektronik GmbH ein neues Kapitel der Geschichte auf. Nikolaus Sabo übergab das Unternehmen an seinen Sohn Marcel Sabo, der das Unternehmen bis heute führt. Ein Schritt, der nahezu vorprogrammiert war. Denn obwohl Marcel Sabo bei der Unternehmensgründung noch ein Vorschulkind war, stand für ihn doch vom ersten Moment fest, dass er die Firma des Vaters übernehmen wollte.
Das belegt sogar ein schriftliches Dokument aus der Grundschulzeit von Marcel Sabo. Dabei handelt es sich um ein Freundebuch für Kinder, in dem sich alle Freunde steckbriefartig vorstellen. Auf den ersten Seiten finden sich die Angaben des Buchinhabers. Und diese sind bei Marcel Sabo eindeutig, denn schon hier stellt er in der Kategorie Berufswunsch klar: Ziel ist es, die Firma des Vaters zu übernehmen. Die Leidenschaft für das Familienunternehmen könnte kaum tiefer verankert sein.
Ebenso verankert ist bei Vater und Sohn gleichermaßen das Wissen darum, dass überzeugende Produkte und stetige Weiterentwicklung sich nur dann auf Dauer realisieren lassen, wenn das Unternehmen über motivierte und qualifizierte Mitarbeiter verfügt. Daher ist die SABO Elektronik GmbH Familienunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer Teil der Belegschaft wird, gehört gleichsam zur SABO-Familie, und das voll und ganz. So ist es kaum verwunderlich, dass bis heute alle Mitarbeiter zum Unternehmen gehören, die bereits 1985 bei der Unternehmensgründung dabei waren.
„Wir legen Wert auf ein warmes und herzliches Miteinander“, erklärt Sabo. Nur so erklärt es sich, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen und bleiben. Dies ist der Fall, wie auch die äußerst geringe Fluktuation belegt. „Wer einmal zu uns kommt, der bleibt in der Regel auch bei uns.“ Nicht zuletzt zeigt sich diese Verbundenheit auch in der geringen Reklamationszahl, die das Unternehmen aufweisen kann. Jeder Mitarbeiter fühlt sich geschätzt und verfolgt mit Leidenschaft das Ziel, am Ende das bestmögliche Produkt zu liefern.
Verbundenheit mit dem Standort
Ein wichtiger Aspekt, der die Sabo Elektronik GmbH auszeichnet, ist auch die enge Beziehung zur Stadt Schwerte als Standort. Die Produktion in Deutschland zu halten und Produkte Made in Germany zu vertreiben, war für den Hersteller von Steuerungssystemen immer klar. Obwohl die Sabo Elektronik GmbH aufgrund des Wachstums der Mitarbeiterzahl und des steigenden Auftragsvolumens mehrfach umzog, kam ein Standort außerhalb der Hansestadt an der Ruhr nie in Frage. „Ich bin in Schwerte geboren und es hat mich nie woanders hingezogen“, sagt Marcel Sabo. „Schwerte war und ist meine Heimat.“ Das zeigt sich nicht zuletzt am Engagement der SABO Elektronik GmbH für die Region, beispielsweise durch die langjährige Unterstützung zahlreicher lokaler Sportvereine als Sponsor, von Fußball über Basketball bis hin zu Handball.
Entwicklung und Innovation
Die Entwicklung individueller Lösungen war der Grundstein der SABO Elektronik GmbH und macht bis heute einen großen Teil des Erfolges des Schwerter Unternehmens aus. Neben dem Zuschnitt der Produkte auf Kundenanforderungen, konnte die SABO Elektronik GmbH auch mit innovativen Lösungen aufwarten, die breite Anwendung finden. Denn das Schwerter Unternehmen war einer der ersten Anbieter, dessen Portfolio Steuerungen enthielt, bei denen die SPS mit einem Display kombiniert wurde. Statt, wie üblich, die Steuerungsintelligenz und das Anzeigenelement getrennt an verschiedenen Stellen einer Anlage zu verbauen, wurde sie in einem Gerät vereint. Daran hält die SABO Elektronik GmbH bis heute fest.
Einen besonderen Meilenstein, der für den weiteren Weg des Unternehmens entscheidend war, bildet 1994 die Entwicklung des Systems PLM 500. Denn dieses war erstmals mit einer CAN-Bus Schnittstelle ausgestattet, über die weitere Komponenten mit der Steuerung verbunden werden konnten. Diese Feldbuskomponenten, zum Anschluss für beispielsweise Sensoren oder Ventile, sind Voraussetzung, damit eine Steuerung betrieben werden kann. Angefangen mit Einsteckkarten, die an der Steuerung angebracht wurden, stellt das Unternehmen heute über 100 verschiedene Feldbuskomponenten zur Verfügung.
„Wir bieten unseren Kunden das Herzstück ihrer Anlagen, die Steuerung“, so Marcel Sabo. Dazu kämen eine Vielzahl von Feldbuskomponenten. „Der Kunde erhält von uns somit alles aus einer Hand, anstatt auf verschiedene Anbieter zurückgreifen zu müssen. Das ist das, was uns ausmacht und zu dem gemacht hat, was wir sind.“
Seit 2007 existieren darüber hinaus die sehr erfolgreichen Master-Terminals der Systemfamilie PLM 700, welche 2019 durch die nächste leistungsstarke Generation PLM 800 erweitert wurde. Sie vervollständigt das Portfolio der SABO Elektronik GmbH. Insbesondere in den letzten Jahren hat sie deutlich an Bedeutung gewonnen und ist zu einer wichtigen Produktklasse gereift.
Positiver Blick in die Zukunft
Auch wenn die Corona-Krise die gesamte Industrie im Jubiläumsjahr auf die Probe stellt, blickt die SABO Elektronik GmbH doch positiv in die Zukunft. Mit dem Umzug in die neue Halle werden Arbeitsabläufe neu strukturiert und optimiert sowie Prozesse effizienter gestaltet. Beste Voraussetzungen, um weiter zu wachsen und die nächsten 35 Jahre in Angriff zu nehmen. Mit den Mitarbeitern im Rücken ist für die SABO Elektronik GmbH klar: Kunden und Partner können gespannt sein, denn an einem eigentlich ganz normalen Tag in Schwerte kann Großes passieren.