Schwerte – Tom Damm, Stadtkirchenpfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte, sprach im Gottesdienst von einem bedeutsamen Tag für Schwerte. Ursula Meise, stellvertretende Bürgermeisterin, rückte die Tradition und die Erinnerung in den Fokus ihrer Betrachtungen. Und eine Menge Schwerterinnen und Schwerter wollten am Samstag wissen, was es mit dem Brand- und Bettag auf sich hat. Weil Erinnerungen wach gehalten werden sollten, hatten Oberschichtmeisterin Jutta Kriesten, der Heimatvereinsvorsitzende Uwe Fuhrmann, die Schwerter Feuerwehr und die Kirchen diesen Tag organisiert.
Uwe Fuhrmann, Vorsitzender des Schwerter Heimatvereins, erinnerte schon im Gottesdienst in der St. Viktorkirche an die Brandkatastrophen im 17. Jahrhundert. Innerhalb von zehn Jahren hatte es Schwerte dreimal ganz schlimm erwischt, zuletzt am 19. Februar 1669, also vor genau 350 Jahren. „Es waren keine guten Zeiten für Schwerte damals“, sagte Uwe Fuhrmann, denn zu den Brandkatastrophen gesellten sich noch der 30-jährige Krieg, Pest, Hagel und Dürre – Szenarien, die heute undenkbar geworden sind. Alleine die Feuerwehr in Schwerte ist bestens ausgestattet und präsentierte Teile ihres Fuhrparks auf dem Markt. Der Löschzug Ergste der Freiwilligen Feuerwehr hatte sogar ein uraltes Löschfahrzeug aus seinem Bestand aufgefahren.
Nach dem Gottesdienst, den Tom Damm und Pfarrer Peter Iwan aus der Schwerter Gemeinde St. Marien gemeinsam geleitet hatten und in dem Feuer-wehrleute Fürbitten sprachen, wurde auf dem Markt vor der St. Viktorkirche der Brände gedacht – mit Pyrotechnik und Feuerkörben und alles unter den Augen einer Abordnung der Bürgerschützen aus dem Königreich Wandhofen. Schützen und Schichte der Nachbarschaften waren damals eng miteinander verbunden. Das Feuer der Feuerkörbe wurde mit Wasser gelöscht, das – wie damals – in Eimern zur Brandstelle gebracht wurde. Nachtwächter Ferdinand Ziese hatte den Alarm mit „Feurio“-Rufen ausgelöst. Moderne Musik begleitete das Event, Smoke on the water zum Beispiel von Deep Purple oder Ring of Fire von Johnny Cash.
Dann brachten Ursula Meise, Oberschichtmeisterin Jutta Kriesten und Tom Damm mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr den Kranz an der Kirchenwand an. Im Gemeindezentrum ging dann der Tag der Erinnerungen an historische Ereignisse zu Ende.
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