Schwerte – Das Programmieren hat er sich mit elf Jahren selbst beigebracht und ist Samuel Khadras große Leidenschaft. Heute ist der Neuntklässler des Ruhrtal-Gymnasiums in Schwerte vierzehn Jahre alt und bereits seit mehr als einem Jahr der jüngste Unternehmer der Stadt. Beim diesjährigen Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in der DASA in Dortmund erreichte Samuel nun den ersten Preis und qualifizierte sich für den Landeswettbewerb im April. Dieser findet in Leverkusen statt.
Samuel Khadra entwickelte einen neuartigen Instant-Messenger, welcher Nachrichten automatisch in die Sprache des jeweiligen Empfängers übersetzt. Durch Systeme künstlicher Intelligenz (neuronale Netze und maschinelles Lernen) wird die Beibehaltung des Sinns der ursprünglichen Nachricht sichergestellt. Das Projekt wurde sogar aufgrund hoher Chancen von der Wettbewerbsleitung in die höhere Alterssparte angehoben.

Samuel Khadra präsentiert den Messenger an seinem Laptop – Foto: Saliha Dreisewerd
Bioplasik und Mehlwürmer
Auch Marvin Kraus und Timo Kompernaß traten in der Kategorie Biologie an und durften den Sonderpreis des Landes NRW „Umwelt“ mit ihrer Arbeit zur Auswirkung von Bioplastik auf Kleinorganismen entgegennehmen. Dieser Sonderpreis wurde übrigens im letzten Jahr nicht vergeben, da kein entsprechendes Projekt angetreten ist.
Viele Verbraucher greifen mittlerweile zum Plastikersatz Polylactid, da es kompostierbar und abbaubar ist. Marvin und Timo konnten in ihrem Versuch „Mehlwürmer gegen Müll“ herausfinden, dass das Material sich tatsächlich zersetzt und somit abbaubar ist, aber für Kleinorganismen wie Mehlwürmer tödlich ist. In dem Versuch starben die Mehlwürmer von der Aufnahme des Stoffes Polylactid sogar schneller als durch Styropor, Haferflocken oder gar keine Nahrungsaufnahme.
„Dem Resultat aus unserem Versuch nachzugehen, ist sehr wichtig, da schon jetzt viele Leute guten Gewissens auf das Bioplastik zugreifen. Wenn wie geplant auch das Verbot von Einweg-Plastikbesteck durchgeführt wird, greifen selbstverständlich um einiges mehr Menschen darauf zu. Wenn dieses jedoch nun doch nicht so „Bio“ ist, wie die Hersteller versprechen, wäre dies natürlich ein großer Skandal. Diesem werden wir jedoch sicherlich weiter nachgehen und die Ursache für die schlechte Wirkung von PLA auf Mehlwürmer wissenschaftlich untersuchen. So lassen sich bis jetzt nur Theorien aufstellen.“, erläutern Marvin, Timo und Remon Hippert, der selbst Lehrer am RTG ist, leitet die Projekte am RTG.