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NEIN zur Gewalt an Frauen: Bürgermeister unterstützt Gedenk- und Aktionstag

Schwerte. Mit einem entschiedenen „NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ nahmen Frauen- und Mädchennetzwerke in aller Welt am internationalen Gedenk- und Aktions-tag teil – auch in Schwerte.

Seit 40 Jahren findet dieser Tag jeweils am 25. November statt und ruft namhafte Unterstützer/-innen auf den Plan. In Schwerte war das bei der obligatorischen Fahnenaktion am Rathaus Bürgermeister Dimitrios Axourgos. „Ich verurteile jede Form von Gewalt“, stellte das Stadtoberhaupt unmissverständlich klar, dass er sich einsetzen werde für den Kampf gegen Gewalt, vor allem, „wenn sich diese Gewalt gegen Frauen richtet. Diese Menschen benötigen Schutzangebote und die Unterstützung aus der Gesellschaft. Zeigen Sie deshalb Zivilcourage und schauen Sie nicht weg“, appellierte der Bürgermeister an Frauen und Männer gleichermaßen.

Alarmierende Zahlen

Alleine die Zahlen sind schon alarmierend. So hat es in diesem Jahr bis zum 31. Oktober in Schwerte nahezu jeden sechsten Tag Formen häuslicher Gewalt gegeben. 18-mal war das mit einer Wohnungsverweisung gegen die Gewalttäter verbunden – Schwerte hält hier kreisweit den traurigen Rekord. Alle anderen Städte und Gemeinden im Kreis Unna liegen hier im einstelligen Bereich. „Aber schon eine Tat häuslicher Gewalt ist eine Tat zu viel“, unterstreicht Birgit Wippermann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte. Gewalt sei eine Menschenrechtsverletzung und „muss in allen Formen angeprangert und geächtet werden“.

Gewalt kommt nicht ins Netz

Schon Ende Oktober hatte sie gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten und dem Frauenforum aus dem Kreis Unna auf das Thema aufmerksam gemacht und mit den Bürgermeister/-innen der zehn Kommunen, Landrat Mario Löhr und den Sparkassen im Kreis Unna ihre Kampagne „Gewalt kommt nicht ins Netz“ vor. So steht es groß auf den wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetzen, die als mehrere tausend Give-Aways zum Kampagnenstart ausgegeben worden sind.

  • Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ besteht als Ergänzung zu den Fachberatungsstellen und Frauenhäusern vor Ort. Es ist an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr unter der Rufnummer 08000 116 016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de erreichbar. Anonym, kostenlos, barrierefrei und in 15 Sprachen.
  • Unmittelbarer Kontakt im Kreis Unna ist die Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums unter der Telefonnummer 02303/82202. Entweder telefonisch oder im Rahmen eines persönlichen Gespräches erhalten Frauen und Mädchen Entlastungsgespräche, Unterstützung in Krisensituationen, Beratung zur Verarbeitung der Gewalterlebnisse und Informationen zum Gewaltschutzgesetz. Auf der Homepage des Frauenforums Unna können sich Mädchen und Frauen darüber hinaus auch online beraten lassen, dazu unter www.frauenforum-unna.de das Logo „Online-Beratung“ anklicken.
  • 1981 wurde der 25. November als Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ ausgerufen. Seither setzen sich Menschen an diesem Tag weltweit für die Beseitigung von Gewalt und Diskriminierung an Frauen ein. So auch in Deutschland, wo Gewalt gegen Frauen noch immer trauriger Alltag ist. Jede dritte Frau ist von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Rund 25 Prozent aller Frauen erleben Gewalt in ihrer Partnerschaft. Mehr als die Hälfte der Frauen wurde mindestens einmal im Leben sexuell belästigt. Besonders gefährdet sind Frauen mit Behinderungen oder in unsicheren Lebensverhältnissen.