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Finanzierungstrends beim Shopping

Die Digitalisierung ist kein neues Thema mehr, aber dennoch stecken viele deutsche, mittelständische Unternehmen noch in den Kinderschuhen, was ihre Technik angeht. Die Herausforderung ist heute nicht mehr nur auch online zu finden zu sein. Um junge Generationen zu erreichen, muss man moderne Shoppingerlebnisse bieten. Je mehr Auswahl, desto besser. Das zeigen auch Erkenntnisse zu der favorisierten Finanzierung von Einkäufen. Hier sind die modernen Finanzierungstrends.

Studien zur Konsumentenfinanzierung

Das Wiener Finanztechnologie-Unternehmen credi2 hat in seiner Studie „Konsumentenfinanzierung neu gedacht“ im Juni 2021 eine Befragung zum Thema Konsumentenfinanzierung durchgeführt. Ihr Ziel war es herauszufinden, ob und in welchem Rahmen

  • Konsumkredite,
  • Buy now, pay later und
  • Pay per use Modelle

unter Deutschen und Österreichern gefragt sind.

Insgesamt wünscht sich die in der Studie repräsentierte Gesellschaft mehr Flexibilität an der Kasse. Sie wollen je nach ihren aktuellen Bedürfnissen das beste Angebot nutzen. Das ist mal die Finanzierung auf Raten und ein andermal das Dazu buchen von Zusatzleistungen wie Reparaturen.

Im Laden und Online ist das Konzept von Buy now, pay later (BNPL) ein entscheidendes Kriterium für die Abwicklung eines Kaufs. Über 70 Prozent der Befragten zwischen 18 und 34 Jahren würde diese Art der Finanzierung in Anspruch nehmen.

Was ist Buy now, pay later?

Hinter Buy now, pay later versteckt sich im Grunde eine alteingesessene Finanzierungsstrategie: die Ratenzahlung.Bei BNPL kauft der Kunde an der Kasse, ob analog oder virtuell, ein Produkt und zahlt es danach in Raten inklusive Zinsen ab.

Damit gehen die Käufer einen Kredit ein. Oft ist ihnen dabei vollkommen egal, welches Kreditunternehmen dahintersteckt. Auch die Konditionen des Kredits werden nicht immer beachtet. Jeder dritte Kunde gibt aber an, die Erfahrung gemacht zu haben, dass die Einkaufkredite dieser Art günstiger sind als vergleichbare Raten bei ihrer Hausbank.

Die Finanzierung von Produkten in Raten wird vor allem bei Produkten mit hohen Anschaffungskosten gewünscht. Damit erhält der Kunde mehr Freiheit, sich die Einkäufe seiner Wahl anzuschaffen, genau, wenn er sie braucht, statt darauf zu sparen.

Anbieter der Bezahlmethode machen von dem Vorteil Gebrauch, dass sie dem Kunden jegliche Kreditanträge abnehmen. Wer plant einen hohen Betrag auszugeben, geht nicht mehr zu seiner Bank, sondern regelt die Konditionen direkt mit dem Verkäufer des Wunschprodukts.

Zahlungsdienstleister sind die Trendsetter

Wer einen Zahlungsdienstleister nutzt, um Online-Bezahlungen abzuwickeln, wird diesen Trend bereits bemerkt haben. Services wie PayPal und Klarna bieten an, die Zahlungen in Online-Shops, die man über sie tätigt, in einen Ratenkauf zu verwandeln. Diese immer häufiger werdende Implementierung des Systems ist ein deutliches Zeichen für die Nachfrage der Konsumenten, ihre Finanzierungen auf diese Art zu staffeln.

Was ist Pay per use?

Pay per use wird bei Käufen von Maschinen genutzt, wenn der Käufer nicht direkt abschätzen kann, wie intensiv er das Gerät tatsächlich nutzen wird. So vermeidet er die Ausgabe von hohen Anschaffungskosten und zahlt nur für die Nutzung des Gegenstands, die er tatsächlich erbringt. Stellt man sich zum Beispiel den Pay per use Kauf eines Druckers vor, zahlt der Kunde nicht das Gerät, sondern jedes Blatt und die anteilige Patronennutzung für einen Druck.

Der Hersteller bleibt hier Besitzer der Maschine. Dieser arbeitet meist mit einem Finanzierungspartner zusammen, mit dem er sich das Investitionsrisiko und die Bezahlung durch den Kunden teilt. Teil vieler Pay per use Verträge sind Abschlagszahlungen oder Rückkaufverpflichtungen, falls der Kunde die Maschine kaufen oder vollständig abgeben möchte.

Wie viel der Kunde zahlen muss, wird aus seiner Bonität im Vergleich zu dem Anschaffungspreis, der geschätzten Nutzungsintensität und einer vereinbarten Mindestnutzungsdauer festgelegt. Damit gleicht diese Art des Kaufs einem Abonnement.

In der Anwendung für Privatkunden finden wir das Modell neben Druckern zum Beispiel bei Gegenständen wie Wasserspendern, Kaffeemaschinen oder E-Bikes.

Fazit – Das sind die Finanzierungstrends

Durch das Anbieten verschiedener Finanzierungsmethoden ermöglichen es Verkäufer ihren Kunden, freie Wahl bei der Abhandlung ihrer Transaktionen zu haben. Dadurch können Kunden Einkäufe tätigen, die unter anderen Umständen nicht möglich wären. Das ist auch ein Vorteil für den Verkäufer, der so ein Segment an einkommensschwachen Kunden als mögliche Einnahmequelle behält.

Das Angebot mehrerer Finanzierungen und Zusatzangebote wie Abonnements und Reparaturen sind heute, vor allem für jüngere Generationen, ein entscheidender Faktor bei der Auswahl an Einzelhandels- und Online-Shops. Hier ist die maximale Freiheit und Bequemlichkeit der Kunden ein wichtiger Schritt zu einer erfolgreichen Kundenbindung.