Scharrenbach hält Wort: St. Viktor erhält 400.000 Euro aus dem Förderprogramm Denkmalpflege
Schwerte. „Wie, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen“ – so urteilten die für die Renovierung des einzigartigen Kirchbaus zuständigen Presbyteriumsmitglieder einstimmig, als sie erfuhren, dass das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen die stolze Summe von 400.000 Euro für die Sanierung des Schieferdaches zur Verfügung stellt.
Aufatmen, Glücksgefühle und Dankbarkeit nach langem Zittern um die Finanzierbarkeit der großen Aufgabe. „Mitten im Lockdown mit seinen Einschränkungen des kirchlichen Lebens ist das eine schöne, ermutigende Botschaft zum Osterfest“, freut sich nicht allein Pfarrer Klaus Johanning, Vorsitzender des Presbyteriums. Ministerin Ina Scharrenbach war am 5. März eigens angereist und hatte genug Zeit „mitgebracht“, um sich persönlich vor Ort ein Bild zu machen (MeinSchwerte berichtete zunächst exklusiv).
Baukirchmeister Wilfried Feldmann und Architekt Christoph Harder erläuterten die Dringlichkeit der Renovierungsmaßnahmen und Finanzkirchmeister Ulrich Groth wies auf die prekäre Lage der Gemeinde hinsichtlich der immensen Gesamtkosten von insgesamt ca. 1,9 Millionen Euro – davon 1,2 Millionen allein für die Dachsanierung – hin. Das Dach muss nach 100 Jahren komplett neu mit Schiefer eingedeckt werden, und ein Teil der Unterkonstruktion ist ebenfalls nicht mehr zu retten. Auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos betonte, dass St. Viktor für die Stadt Schwerte und deren neu geplanteMitte mehr als nur ein Wahrzeichen sei. „St. Viktor, das ist die Schwerter Mitte“, so brachte es jemand auf den Punkt.
Platz in der Geschichte von St. Viktor
Die Ministerin zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen Kunstschätzen der Kirche, von denen sie sich im Zuge einer kurzen Führung ein Bild machen konnte und versprach baldige Hilfe. Als sie dann nach Düsseldorf zurückreiste blieb neben großer Hoffnung auf Unterstützung die Frage: „Wie hoch mag der Zuschuss am Ende wohl sein?“
Am Freitagmorgen darf man sagen: Ministerin Ina Scharrenbach hat nicht nur Wort gehalten; sie hat mit dieser großen Unterstützung auch einen Platz in der Geschichte von St. Viktor gewonnen. Der Erhalt dieses einmaligen Kirchbaues kann durch ihren Einsatz für ein weiteres Jahrhundert gesichert werden.
„Wenn Boden und Steine reden könnten: Nordrhein-Westfalen liegt vor uns wie ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch. Ohne die zahlreichen Privatpersonen, Vereine und Initiativen ist es nicht möglich, die fast 90.000 Bau- und Bodendenkmäler zu schützen, zu pflegen und zu erhalten. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt dieses vielfältige Engagement zur Erhaltung unseres historisch-kulturellen Erbes in 2021 mit rund 26,7 Millionen Euro. Es ist das kulturelle Erbe, es ist das Gedächtnis unseres Landes, das wir als heutige Generationen auch für die nachkommenden Generationen erhalten, um aus der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft zu lernen“, so Ministerin Ina Scharrenbach.