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Vincent Felix Bartscher ist „montags im Museum“

Schwerte – Klimawandel, Bedrohung des Weltfriedens, Flüchtlingsdrama, Brexit. Gefahren, die nur mit einem starken Europa zu überwinden sind. Davon jedenfalls ist Vincent Felix Bartscher überzeugt, einziger Schwerter, der sich bei der Europawahl am 26. Mai um ein Mandat im EU-Parlament in Brüssel bewirbt. Sein Vortrag im Rahmen der Reihe „Montags im Museum“ am 29. April soll ausdrücklich keine Wahlrede sein. Bartscher will frischen Europa-Enthusiasmus wecken. Sein Appell, vor allem an die Jugend: Wählen gehen!

Denkt er an Europa, so geht es dem 25jährigen vor allem darum, eigene Erfahrungen zu sammeln. Bartscher: „Gerade für die Generation, die ab den 1990er Jahren geboren wurde, ist dies unheimlich wichtig. Wir kennen weder ein geteiltes Deutschland, noch den kalten Krieg, geschweige denn den Zweiten Weltkrieg. Für uns ist Europa Normalität und Alltag. Deswegen vergessen wir oft die Vorzüge, die wir Tag ein, Tag aus genießen dürfen und wofür wir in weiten Teilen der Welt bewundert werden.“ Als den eigentlichen Kern der europäischen Gemeinschaft bezeichnet Bartscher denn auch „das wichtigste Gut zu schützen, das es im Alltag gibt – den Frieden auf unserem Kontinent.“

„Europa ist das Beste, was uns allen passieren konnte“, schwärmt der Student, der vom  Kreisverband Unna und dem Bezirk Westfalen Süd der FDP zu ihrem Kandidaten für die Europawahl nominiert worden und auf den kaum aussichtsreichen Listenplatz 45 gesetzt worden ist. Bereits früh, blickt er zurück, habe er die Vorzüge kennengelernt, was es bedeutet, mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu treten. Bartscher: „Sei es durch Gastschüler aus Frankreich oder Südamerika bei uns in Schwerte oder durch meine Austauschprogramme nach Kanada, China, Australien.“ Seine Vision: „Dass es in Zukunft ein Europa mit noch weniger Hürden gibt, in anderen Ländern zu leben und zu arbeiten, in dem jeder Zugang zur freien Bildung hat.“ Doch all das, erklärt der Bewerber um ein Mandat im EU-Parlament, „ist ohne eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, die Bekämpfung des Klimawandels, nur eine Nebensache. In meiner Vision ist das Europa der Zukunft eines, das weltweit als Vorbild für eine gemeinsame Klimapolitik steht.“

Für die Zukunft der eigenen Generation

Seine Motivation, für die Europawahl zu kandidieren, erklärt der Schwerter so: „Als sich der Brexit anbahnte und schließlich Tatsache wurde, als die Populisten in Deutschland erstarkten und sich auf die Fahnen schrieben, die EU aufzulösen, da habe ich mich entschieden, für meine Zukunft und die meiner Generation zu kämpfen.“ Europa, betont Bartscher, biete mehr Vor- als Nachteile, und gerade das „will ich in Zeiten des Populismus auf die Straße tragen.“ Der Brexit in Großbritannien und seine Folgen, die jetzt schon für die britische Gesellschaft zu spüren seien, „ist die beste Werbung, nicht aus der EU auszutreten.“

Sein Hauptanliegen in einer Zeit, in der die EU so stark unter Druck steht wie noch nie, formuliert Vincent Felix Bartscher so: „Dass so viele Menschen wie möglich zur Wahl gehen. Die Populisten sind unheimlich gut darin, ihre Wähler zu mobilisieren, die gehen durch den gesäten Hass gegen Europa auf jeden Fall zur Wahl.“ Deshalb kämpfe er, betont der Schwerter, „für eine Rekordwahlbeteiligung bei der Europawahl 2019.“ Ein Anliegen, das er seinem Publikum bei „Montags im Museum“ nahe bringen will.

Vincent Felix Bartscher wurde 1994 in Essen geboren, besuchte Grundschule und Gymnasium in Bautzen, bevor er 2008 nach Schwerte kam und 2013 am Ruhrtalgymnasium sein Abitur ablegte. Zurzeit absolviert er ein Studium als Vertriebsingenieur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Aalen. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlich als Triathlet unterwegs. Der Abend im Rahmen der Reihe des Fördervereins Ruhrtalmuseum findet – aus terminlichen Gründen – erstmals nicht am ersten, sondern am letzten Montag im Monat, am 29. April ab 20 Uhr im Gemeindezentrum St. Viktor, Am Kirchhof 1,  statt. Eintritt frei.