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Prozess: Vergewaltigung in Lichtendorf ++ Unser Live-Ticker aus dem Landgericht Hagen ++

Schwerte – Prozessauftakt im Landgericht Hagen: Heute steht ein 22-jähriger Mann aus Schwerte vor dem Gericht. Er soll seine 17-jährige Ex-Freundin im Auto vergewaltigt haben. Unter Todesdrohungen und mehrfachen Schlägen habe er die 17-Jährige zum Geschlechtsverkehr gezwungen, heißt es in der Anklage. MeinSchwerte berichtet live aus dem Gerichtssaal!

Der Live-Ticker ist beendet.

13.37 Uhr: Der Angeklagte wird bei der Aussage der Geschädigten am 9. April nicht den Sitzungssaal verlassen, kommen alle Prozessbeteiligten überein. Er hat inzwischen seine schwarze Jacke ausgezogen. Und sitzt vor Gericht im weißen, kurzärmeligen T-Shirt, sodass seine muskulösen Oberarme deutlich sichtbar sind. +++ Ende des Live-Tickers vom ersten Prozesstag. +++

13.34 Uhr: Die Opferanwältin bittet darum, dass zu diesem Termin auch Rettungssanitäter im Saal sitzen sollen. Es sei zu befürchten, dass das Opfer während der Vernehmung wieder einen Ohnmachtsanfall erleiden könnte. Vorsitzender Richter Weber-Schmitz hat nichts dagegen, wenn sich auch während der Vernehmung der Geschädigten Sanitäter im Sitzungssaal aufhalten.

13.24 Uhr: Opferanwältin Dr. Arabella Pooth (Dortmund) erklärt gegenüber dem Gericht, dass ihre Mandantin, die am nächsten Verhandlungstag am 9. April aussagen muss, ihre Aussage nicht im Beisein des Angeklagten machen möchte.

13.18 Uhr: Über seine Erfahrungen mit dem Angeklagten hat der Kripobeamte nichts Gutes zu berichten: Weil der so aggressiv war, sei er in der Nacht von gleich mehreren Beamten verhaftet worden. Die erkennungsdienstliche Behandlung, das Fotografieren und die Abnahme von Fingerabdrücken, sei sehr schwierig verlaufen. Der Angeklagte, ein gut durchtrainierter Boxsportler, hätte sich sehr aggressiv und kein bisschen kooperativ gegenüber den Polizisten verhalten.

13.00 Uhr: Während ihrer Vernehmung habe die Frau hyperventiliert, schilderte der Kripomann. Er hat sie ins Krankenhaus gebracht.

12.56 Uhr: Der Kriminalbeamte: „Ihre Stimme hat gezittert. Sie war richtig fertig. Es war deutlich erkennbar, dass ihr Gesicht demoliert war.“

12.51 Uhr: Der Kripomann berichtet, dass die Geschädigte während der Vernehmung durch die Tat „schwer beeinträchtigt“ gewirkt habe.

12.43 Uhr: Die Vernehmung des Schülers ist beendet. Es wird ein Beamter (41) der Kriminalwache Unna vernommen. Er war vor Ort an dem entlegenen Feldweg.

12.40 Uhr: Der Schüler erklärt, er kenne die Geschädigte bereits aus der Grundschule.

12.32 Uhr: Der Zeuge will den Angeklagten angeblich nicht kennen, will aber mit ihm über WhatsApp gechattet haben: „Hast du was dagegen, dass ich deine Freundin im Auto nach Hause fahre?“ Der Schüler erklärt: „Ich habe sie damals immer im Auto zur Schule mitgenommen und hatte Angst, dass der Angeklagte was dagegen haben könnte.“

12.27 Uhr: Die Vernehmung der Polizistin ist beendet. Als nächstes wird ein 18-jähriger Schüler in den Zeugenstand gerufen.

12.25 Uhr: Die Beamtin erklärt noch, sie hätte Fotos von der Frau gemacht. „Und das ganze wurde dann der Kripo übergeben.“

12.18 Uhr: Die Polizeibeamtin berichtet, die Geschädigte sei erst einige Tage nach dem Vorfall bei der Polizei erschienen, in Begleitung von mehreren Verwandten. Nach der Tat hätte sie zunächst versucht, ihre Verletzungen zu verdecken. Durch Überschminken. Sie habe angegeben, so starke Schmerzen zu haben, dass sie einige Tage nur im Sitzen hätte schlafen können.

12.10 Uhr: Richter Weber-Schmitz fragt: „Wie wirkte die junge Frau damals auf Sie?“ Die Polizistin antwortet: „Gefasst, aber trotzdem von der Situation schwer eingenommen.“

12.07 Uhr: Die Richter kommen zurück in den Saal. Als erstes wird eine Polizeibeamtin (23) der Wache Schwerte als Zeugin vernommen. Sie hatte seinerzeit die Anzeige der Geschädigten aufgenommen.

10.22 Uhr: Vorsitzender Richter Jörg Weber-Schmitz unterbricht daraufhin die Verhandlung. Bis 12 Uhr. Dann sollen die ersten Zeugen kommen. +++ Wir berichten weiter. +++

10.20 Uhr: Der Angeklagte, er stammt aus Georgien, will zu den Anklagevorwürfen erstmal nichts sagen.

10.16 Uhr: Als sie sich wehrte, soll er sie gewürgt haben. In Todesangst schlug sie um sich. Dabei ging die Autoscheibe zu Bruch. Schwere Verletzungen am ganzen Körper, Würgemale am Hals und Einblutungen in den Augen trug die Geschädigte laut Anklage davon.

10.14 Uhr: Zuvor hätte er sie zu diesem „letzten Treffen“ überredet. Im verschlossenen Wagen soll er ihr dann immer wieder ins Gesicht geboxt haben. Blut und Schaum liefen aus ihrem Mund, mehrmals verlor die Geschädigte ihr Bewusstsein. Die Anklage spricht von „gravierenden Misshandlungen“.

10.00 Uhr:  Die Einzelheiten aus der Anklage sind erschreckend: Im Leihwagen sei der Angeklagte am 17. Oktober 2018 mit seiner ehemaligen Freundin (17) zu dem abgelegenen Tatort (Foto oben) in Lichtendorf gefahren. Es handelt sich um ein Waldstück hinter dem Gartencenter Pötschke.

9.57 Uhr: Staatsanwältin Bettina Hirschberg verliest die zweieinhalb-seitige Anklageschrift.

9.52 Uhr: Das Gericht tritt herein.

9.50 Uhr: Noch immer warten. Blick zur Gegenseite: Staatsanwältin Bettina Hirschberg (v.l.), psychologischer Gutachter Dr. Bernhard Bätz und Opferanwältin Arabella Pooth (Dortmund).

9.48 Uhr: Noch immer warten wir auf das Gericht.

9.42 Uhr: Der Angeklagte wird von zwei Wachtmeistern in den Gerichtssaal geführt. Dort bespricht er sich noch mit seinen beiden Verteidigern André Hohberg (auf dem Foto re.) und Hans-Peter Maas (li.).

9.37 Uhr: Der Protokollführer kündigt an: Es dauert noch 10 Minuten.

9.28 Uhr: Die Saaltür wird aufgeschlossen. Landgerichtssprecherin Inga Papajewski gibt ein TV-Interview.

9.26 Uhr: Unter den Journalisten auch ein Team von SAT1. In etwa 10 Minuten soll drinnen der Strafprozess gegen einen jungen Mann (22) aus Schwerte beginnen. Ihm werden eine besonders schwere Vergewaltigung (gesetzliche Strafe zwischen 5 und 15 Jahren Gefängnis), sowie gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung zur Last gelegt.

9.23 Uhr: Wir melden uns aus dem Landgericht Hagen, stehen vor dem noch verschlossenen Saal 101. Dort haben sich bereits 12 Personen eingefunden.