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RTG-Kurs feierte Premiere von „Die Hölle, … das sind die Anderen“

Schwerte – 23 Schüler feierten am Dienstag, 19. Juni mit dem Theaterstück „Die Hölle, … das sind die Anderen“ in der Aula des Ruhrtal-Gymnasiums erfolgreich Premiere. Es handelte sich dabei gleich um ein doppeltes Debüt, denn der Kurs „Theater & Film“ wurde in diesem Schuljahr das erste Mal als Wahlfach in der Jahrgangsstufe 8 angeboten.

Lena Hallermeyer (v.l.), Elena Demmer, Luisa Jiménez und Timo Kompernaß in ihren Rollen.

Dabei hatten sich die Kursteilnehmer für ihr allererstes Projekt keine einfache Kost ausgesucht. Das Stück „Die Hölle, … das sind die Anderen“ von Sandra Lill ist an Jean Paul Sartres Drama Geschlossene Gesellschaft angelehnt. Es geht in der Bearbeitung um sieben sehr unterschiedliche Menschen, die sich an einem geheimnisvollen Ort zwischen Diesseits und Jenseits wiederfinden, wo sie von den Todsünden – Hochmut, Neid, Völlerei, Zorn, Wollust, Trägheit und Habgier – gequält werden. Kein Thema für Jugendliche? Und ob! Das bewiesen die jungen Darsteller mit ihrer überzeugenden Inszenierung. Das Model Natasha (Luna Bovensmann), das sich unter dem Druck des Schönheitsideals zu Tode hungert, oder Flora (Lena Hallermeyer), die zunächst abweisend wirkende Besserwisserin, die sich in Wahrheit nach echter Freundschaft sehnt, sprachen auf mitreißende Weise echte Fragen und Anliegen Jugendlicher an.

Anspruchsvolles Stück

Sonja Hempel als abgehobener Professor (v.l.), Flora (Lena Hallermeyer) und Elena Demmer als Marie.

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller spielten das textlich teilweise anspruchsvolle Stück sicher und gelöst. Sie boten ihrem Publikum dabei zwei Stunden spannende Unterhaltung, wenn beispielsweise der Völlerei-Dämon (Louisa Hosemann) für eine wahre Essensschlacht sorgt oder Zorn (personifiziert durch Fynn Künne) die Figuren in einen erbitterten Kampf verwickelt. Die schauspielerische Leistung, zum Beispiel in der Interaktion zwischen dem Liebespärchen Susie und Peter (Samira Ossa und Felix Becker), das sich im Laufe des Stückes durch Neid und Hochmut (Mira Nürenberg und Lena Ebbers) auseinander bringen lässt, konnte sich sehen lassen. Und Sonja Hempel als abgehobener Professor oder Timo Kompernaß als teils playboyhafter Geschäftsmann hatten oft die Lacher der Zuschauer auf ihrer Seite. Schließlich fasste Zehra Kalayci in der Rolle des Teufels die nachdenkenswerte Botschaft des Stückes zusammen: „Die Menschen tappen immer wieder in die gleiche Falle – sie entscheiden sich selber für ihr Elend.“

Großer Einsatz

Kursleiterin Sonja Kalin sprach am Ende auch für das Publikum aus stolzen Eltern, Freunden und Lehrern, als sie erklärte: „Ich habe die Schüler heute über sich hinauswachsen sehen.“ Der Erfolg ist den Achtklässlern zu gönnen, hatten sie sich doch im letzten halben Jahr intensiv mit dem Stück auseinandergesetzt und dafür auch viel Freizeit an Wochenenden und Feiertagen investiert. „Bei der Generalprobe am Montag waren wir noch bis 18 Uhr in der Schule“, verriet eine Kursteilnehmerin und freute sich, dass der Einsatz mit soviel Applaus belohnt wurde. Ihr selbst steht der Einsatz allerdings noch bevor. Sie wird in der Aufführung der zweiten Besetzung am Donnerstag, um 19 Uhr Elena Demmer in der Rolle der unter Schizophrenie leidenden Marie ablösen. Neben den Abendveranstaltungen für Eltern und Freunde sind auch noch zwei Vormittagsaufführungen für die Schülerinnen und Schüler geplant. Nach der Leistung der Premiere sicherlich eine Schulveranstaltung, auf die jeder sich freuen kann!