Die Mogelei mit der Großpackung
Schwerte/Bremen – Sie besitzt Kult-Charakter, ist bei Fans in ganz Deutschland beliebt und gehört seit Jahren in jedes gute Schokoladenregal: Die Milka-Großtafel. Doch die ist urplötzlich irgendwie anders. Die Stücke fühlen sich fremd an, auch wenn die Verpackung so lila und verführerisch wie immer daher kommt. Irgendwas stimmt hier nicht, nur was?
Auf den ersten Blick ist alles wie immer. Die Großtafel von Milka ist lila und so verpackt wie wie schon seit einigen Jahren. Auf der Forderseite weidet die Lila-Kuh auf ihrer Wiese, im HIntergrund erkennt man die bayrischen Alpen, auf der rechten Seite ist ein Banner, der 100% Alpenmilch verspricht. Unter dem weißen Schriftzug der Tafel die Unterschrift „Alpenmilch“ und etwas kleiner die englische Bezeichnung: „Alpine Milk“. Nichts lässt erahnen, dass hier irgendwas ganz gewaltig nicht stimmt. Im Gegenteil, auch beim Anfassen der Tafel gibt es keinerlei Auffälligkeit.
All das ändert sich aber, wenn man den ersten Riegel herausbricht. Mindestens dann spürt man, die Schokolade ist irgendwie anders. Nur wie? Sie fühlt sich kleiner an. Die Stücke sind dünner. Kann das sein? Oder ist der Schokoladefan mittlerweile schon so verwöhnt von dem braunen Süß, dass die Stücke seinem Trieb nach Schokolade nicht mehr reichen? Nein! Die Stücke haben sich wirklich verändert. Wer einen Blick auf die Rückseite wirft, der stellt überrascht und auch etwas schockiert fest, die Firma „Mondelez“ hat ganz still und heimlich an der Füllmenge ihre Schokolade geschraubt und einige Milimeter pro Schokoladenstück entfernt. So werden aus 300g plötzlich 270g. Der Verbaucher sieht und liest davon aber auf der Forderseite nichts. Und auch der Preist ist natürliche der Gleiche wie vorher.
Die Milka-Großtafel hat in den letzten Jahren einen rasanten Preisanstieg erlebt. Waren 300g Schokolade aus dem Hause „Mondelez“ noch bis vor einigen Jahren für 1,99 Euro zu haben und im Angebot für 1,39 Euro, erhöhte der Süßwarenhändler den Preis etappenweise immer wieder um 40 bzw. 30 Cent. So kostete Tafel plötzlich 2,39 Euro, dann 2,69 Euro und heute 2,99 Euro. Statt einer neuen Preisanhebung greift man nun zum Trick mit der Inhaltsreduzierung. Eine versteckte Preiserhöhung von 11%. Für den Verbraucherschutz Hamburg eine klare Mogelpackung. Da wird so Mancher seine Treue zur Lila-Kuh überdenken.